Spanien stellt "Blaue Division" auf
Für den Krieg der “Achsenmächte” gegen die Sowjetunion stellte
die Regierung Spaniens im April
1941 aus Freiwilligen die 50.000 Mann starke “Blaue Division” auf.
Franco wollte sich damit für die
Unterstützung seiner Truppen durch Deutschland und Italien im
spanischen Bürgerkrieg erkenntlich
zeigen.
Darüber hinaus verweigerte der spanische Diktator jedoch ein weitergehendes
Engagement auf der
Seite der “Achsenmächte”. Sein Land wolle während der kommenden
Auseinandersetzung neutral
bleiben. Großbritannien und die USA hatten kurz nach Kriegsausbruch
die spanische Neutralität
anerkannt. Erst als sich die Niederlage der Deutschen und Italiener
an der Ostfront deutlich
abzuzeichnen begann, rief Franco im Oktober 1943 die Reste der “Blauen
Division” zurück.
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05.01.1941
Alliierte besiegen Italiener in Libyen
Am 5. Januar 1941 besetzte die aus Ägypten vorrückende 6.
australische Division der Nilarmee die
libysche Stadt Bardia wenige Kilometer hinter der Grenze. Die Einnahme
der Stadt bedeutete für die
italienische Armee, die im August des Vorjahres bis ins ägyptische
Sidi Barrani vorgerückt war, eine
entscheidende Niederlage. Seit Anfang Dezember befanden sich die Truppen
auf dem Rückzug vor
den starken alliierten Verbänden von General Archibald Wavell,
die schon am 13. dieses Monats die
libysche Grenze überschritten hatten.
Die Schlacht um Bardia dauerte zwei Tage, 40.000 Soldaten der vier
verteidigenden Divisionen
ergaben sich der britischen Übermacht. Derweil rückte die
7. Panzerdivision auf das südlich von
Tobruk gelegene El Adem vor, der Angriff auf Tobruk selbst wurde am
22. Januar abgeschlossen.
Überfallartig nahmen die Panzerverbände Stadt um Stadt ein:
Derna fiel am 30. Januar, Cyrene am 2.
Februar. Der italienische Marschall Rodolfo Graziani befahl die Räumung
der Cyrenaika und den
Rückzug seiner Truppen etwa bis Syrte. Einen Tag später verlegte
er sein Hauptquartier von Bengasi
nach Tripolis.
General Richard O'Connor reagierte auf den italienischen Rückzug
mit dem sofortigen Vorstoß
seiner 7. Panzerdivison über Msus auf Soluch, um der fliehenden
10. italienischen Armee den Weg
abzuschneiden. Am 5. Februar erreichten seine Truppen die Küstenstraße
bei Antelat und schnitten
den Italienern den Weg nach Westen ab. Zwanzigtausend Soldaten des
italienischen Generals Tellera
gerieten in Gefangenschaft, während die Briten die Verfolgung
der Reste der italienischen Armee
aufnahmen. In El Agheila endete der britische Vorstoß nach Libyen.
Innerhalb von 2 Monaten waren
die Briten fast 1.000 Kilometer vorangekommen und hatten zehn italienische
Divisionen vernichtet.
Insgesamt hatten sich 130.000 Italiener ergeben müssen. Der Krieg
für Hitlers Verbündeten
Mussolini in Nordafrika schien ohne Verstärkung durch deutsche
Truppen endgültig verloren.
Ähnlich erfolgreich gingen die Briten und ihre Verbündeten
auch in Ostafrika gegen die italienischen
Besatzer vor: Im Mai 1941 kapitulierten die Italiener in Äthiopien.
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06.01.1941
Roosevelt verkündet die "Vier Freiheiten"
In einer Botschaft an den Kongress verkündete US-Präsident
Franklin D. Roosevelt am 16. Januar
1941 seine Entschlossenheit, den Faschismus zu bekämpfen. Er bezog
sich in seiner Rede auf die
“Vier Freiheiten”:
Die erste bezog sich auf die freie Rede- und Meinungsäußerung.
Die zweite Freiheit sei die eines jeden, Gott auf seine Weise zu dienen.
Die dritte Freiheit solle ein Leben frei von Not gewährleisten,
und
die vierte Freiheit sei die Freiheit von Furcht vor gewaltsamen territorialen
Veränderungen und solle
durch weltweite Abrüstung erzielt werden.
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09.01.1941
Deutsche Luftwaffe verstärkt Angriffe auf England
Am 9. Januar 1941 starteten 210 Kampfflugzeuge von deutschen Stützpunkten
in Frankreich,
Belgien und den Niederlanden zu einem neuerlichen Großangriff
auf britische Städte. Schon während
der vorangegangenen Tage waren Cardiff, Bristol und Avonmouth Ziele
deutscher Angriffe
gewesen. Dieses Mal entlud etwa ein Drittel der Maschinen seine Bomben
über London, das auch
während der nächsten Tage mehrfach unter Fliegerangriffen
zu leiden hatte. Die übrigen Maschinen
nahmen Kurs auf Manchester und warfen dort insgesamt 111 Tonnen Bombenmaterial
ab.
Obwohl die “Schlacht um England” bereits im September 1940 entschieden
worden war und seitdem
die Unmöglichkeit einer deutschen Landung auf der britischen Insel
feststand, setzte die deutsche
Luftwaffe auch nach dem Jahreswechsel ihre Angriffe auf englischen
Städte fort. Nach wie vor setzte
sie auf die demoralisierende Wirkung der Flächenbombardements
auf die Bevölkerung. Doch selbst
der schlimmste Luftangriff des Vorjahres, bei dem im November die Industriestadt
Coventry nahezu
vollständig zerstört worden war, hatte die Moral der Zivilbevölkerung
nicht brechen können. Der
permanente Beschuss der letzten Monate war für die Bevölkerung
Londons schon fast zur Routine
geworden. Wie selbstverständlich und mit kaum erkennbarer Eile
begaben sich die Stadtbewohner
bei Fliegeralarm in die Luftschutzräume und U-Bahnschächte.
Anfang Februar ordnete Hitler mit der “Weisung Nr.23” die Verlagerung
der deutschen Angriffe an.
Künftig sollten nicht mehr Wohngebiete, sondern in erster Linie
Schiffe, Hafenanlagen und
Rüstungsbetriebe Ziel der Bombardements sein.
Nachdem die “Royal Air Force” bereits im August 1940 als Vergeltung
für die Angriffe auf London
Berlin beschossen hatte, sich aber ansonsten eher defensiv verhielt,
intensivierte sie im Verlaufe des
Jahres 1941 die Angriffe auf Ziele im Reich. Ziel der Air Force waren
zunächst Industrie- und
Rüstungsbetriebe. Gleichzeitig ging die Zahl der deutschen Angriffe
allmählich zurück, da die
Planungen für den Angriff auf die Sowjetunion die Verlegung eines
Teils der Luftwaffe nach Osten
erforderte.
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24.01.1941
Haile Selassi kehrt zurück
Am 24. Januar 1941 kehrte der ehemalige äthiopische Kaiser Haile
Selassi in seine Heimat zurück.
Der Monarch hatte sein Land nach dem Überfall durch italienische
Truppen 1936 verlassen und war
nach Großbritannien ins Exil gegangen.
Die in Afrika befindlichen italienischen Truppen hatten nach dem Blitzkrieg
Deutschlands gegen
Frankreich im Sommer 1940 eine breitangelegte Offensive begonnen. Mussolini
versuchte auf diese
Weise, seinem Land unabhängig von den Erfolgen des Achsenpartners
eigene militärische Erfolge zu
sichern. Die italienische Expansion beschränkte sich im Osten
auf Gebietsgewinne in
Britisch-Somaliland und im Norden auf die kurzzeitige Besetzung einiger
Hafenstädte an der
ägyptischen Küste.
Parallel zu ihrer Gegenoffensive in Nordafrika im Dezember 1940 begannen
die Engländer nach dem
Jahreswechsel auch im Osten Afrikas mit der Zurückdrängung
der Italiener, und ebenso wie in
Libyen erzielten sie auch hier schnelle Erfolge. Schon im Mai kapitulierten
die Truppen des Herzogs
von Aosta, einige letzte Einheiten konnten sich bei Gondar noch bis
November halten.
Bereits im Januar begann sich die Überlegenheit der britischen
Truppen abzuzeichnen, so dass der
ehemalige äthiopische Kaiser auf Anraten der britischen Regierung
die Rückkehr wagte. In Addis
Abeba angekommen übernahm Haile Selassi den Oberbefehl über
die äthiopische Armee.
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04.02.1941
"Gneisenau" und "Scharnhorst" verschärfen Handelskrieg
Am 4. Februar gelang es zwei Schlachtschiffen der deutschen Kriegsmarine,
unbemerkt von der
britischen Flotte die Dänemarkstraße zwischen Island und
Grönland zu durchbrechen und in den
offenen Atlantik vorzustoßen. Die “Gneisenau” und die “Scharnhorst”
griffen nun in den Seekrieg
gegen Großbritannien ein und brachten während der nächsten
zwölf Monate den britischen
Nachschubkonvois schwerste Verluste bei. Schon am 22. Februar versenkten
die beiden Schiffe
südlich von Neufundland fünf Frachter eines Konvois mit mehr
als 25.000 Bruttoregistertonnen
(BRT). Die Tonnage der von der U-Bootflotte versenkten Handelsschiffe
im Februar lag bei 208.000
BRT.
Seit Kriegsbeginn hatte die deutsche Marine neben britischen Kriegsschiffen
und Häfen auch
Handelsschiffe des Gegners auf dem Atlantik beschossen. Eine wichtige
Rolle fiel hierbei der
U-Boot-Waffe zu. Schwerpunkt der Kämpfe war bis Anfang 1941 der
Atlantik westlich der
britischen Inseln. Die Verstärkung durch die “Gneisenau” und “Scharnhorst”
brachte der
Reichsmarine beeindruckende Erfolge. Mit der Versenkung der “Bismarck”
im Mai 1941 wurde
jedoch die Überlegenheit der Briten deutlich. Eine weitere Verschlechterung
der Lage bedeutete der
Kriegseintritt der USA, deren Marine bereits im September die Bewachung
der Schiffkonvois
übernommen hatte: Die beiden Schlachtschiffe wurden schließlich
im Februar 1942 nach
Wilhemshaven zurückbeordert.
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25.02.1941
Briten erobern Mogadischu
Mit der Eroberung der Hauptstadt Italienisch-Somalilands, Mogadischu,
gelang der britischen Armee
in Ostafrika am 25. Februar 1941 ein wichtiger Erfolg gegen die italienischen
Besatzer. Die 255.000
Mann starke Armee des seit 1937 amtierenden italienischen Vizekönig
von Abessinien, Amadeo
Herzog von Aosta, war im August 1940 in das Land einmarschiert. Nur
vier Monate konnte sie sich
dort halten, dann zeigte sich auch hier die Überlegenheit der
britischen Truppen: binnen weniger
Wochen wurden die Invasoren aus Somaliland verdrängt. Im Mai erfolgte
dann auch die offizielle
Kapitulation der Italiener in Äthiopien.
Das nahende Ende der italienischen Großmachtträume wurde
immer deutlicher sichtbar, Italiens
Pläne, einen “Parallelkrieg” zu den deutschen Eroberungen in Europa
zu führen, standen vor dem
Scheitern.
Neue Hoffnung erhielten die italienischen Truppen in Afrika im Februar
durch die Aufstellung des
deutschen “Afrikakorps” unter Generalleutnant Erwin Rommel. Dessen
erfolgreicher Vormarsch
nach Ägypten berührte das Geschick Äthiopiens jedoch
nicht mehr, der Traum eines italienischen
“Imperio” in Abessinien war endgültig ausgeträumt.
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11.03.1941
"Leih- und Pachtgesetz" verabschiedet
Am 11. März 1941 verabschiedete der amerikanische Kongress das
“Leih- und Pacht-Gesetz”. Damit
formierten sich Großbritannien und die USA zum entschlossenen
Widerstand gegen Deutschland.
Das Gesetz gab Präsident Roosevelt die Möglichkeit, Hilfslieferungen
der Rüstungs- und
Wirtschaftsgroßmacht USA (als “Arsenal der Demokratien”) an alle
Gegner der Aggressoren
einzuleiten, wenn es der Sicherheit der USA diente. Das Gesetz kam
in erster Linie dem bedrängten
Großbritannien zugute.
Das Inkrafttreten des “Lend-and-Lease-Acts” bedeutete nicht den Eintritt
der USA in den Krieg,
formell diente er lediglich den amerikanischen Sicherheitsinteressen.
In der US-Bevölkerung und im
Kongress war das Gesetz umstritten; die Mehrheit der Amerikaner befürwortete
jedoch schließlich
die Vorlage, sprach sich jedoch gleichzeitig für die Beibehaltung
der Neutralität ihres Landes aus.
Am 27. März 1941 wurde dann als Ergebnis von zweimonatigen gemeinsamen
amerikanisch-britischen Besprechungen in Washington die Kooperation
der beiden Mächte festgelegt
und darin Übereinstimmung erzielt, dass alle Anstrengungen sich
zuerst auf die Niederwerfung
Deutschlands konzentrieren sollten. Dieser Vorgang zeigte, dass die
USA wie Großbritannien
entschlossen waren, den Kampf gegen Hitler auch ohne die Sowjetunion
zu führen, die immer noch
nominell mit Deutschland verbündet war.
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06.04.1941
Wehrmacht marschiert in Jugoslawien ein
Am 6. April 1941 um 5.15 Uhr begannen deutsche Truppen den erwarteten
Angriff auf Jugoslawien.
Von Österreich, Ungarn und Bulgarien rückten Truppenverbände
der Wehrmacht und ihrer
Verbündeten in den Vielvölkerstaat ein. Belgrad wurde von
der Luftwaffe im Unternehmen
“Strafgericht” schwer bombardiert, das durch Minderheitenprobleme belastete
jugoslawische Heer
wurde überrannt.
Schon am 10. April wurde in Zagreb ein “Unabhängiger Staat Kroatien”
proklamiert, dessen
Führung der Kopf der rechtsradikalen “Ustascha”-Bewegung, Ante
Pavelic, übernahm. Ab Anfang
Mai wurde Jugoslawien in deutsche und italienische Besatzungszonen
eingeteilt, der neue
Dreibundpartner Bulgarien rückte nach Abschluss der Kämpfe
in Mazedonien ein. Der jugoslawische
König Peter II. flüchtete daraufhin nach London und bildete
dort eine Exilregierung.
Ministerpräsident Simovic entkam über Montenegro nach Ägypten,
während am 17. April seine
Vertreter in Belgrad die Kapitulation der jugoslawischen Armee unterzeichenten
und etwa 330.000
jugoslawische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten.
Am 25. März 1941 hatte der damalige jugoslawische Ministerpräsident
Dragisa Cvetkovic die
Beitrittsurkunde seines Landes zum “Dreimächtepakt” unterschrieben.
Doch schon zwei Tage später
wurde die Regierung durch einen Staatsstreich des Generals Dusan Simovic
gestürzt. Die neue
Regierung lehnte den Pakt mit Hitler strikt ab. Dieser befahl nun,
gleichzeitig zum bereits seit
längerem feststehenden Angriff auf Griechenland, auch die Zerschlagung
Jugoslawiens, “militärisch
und als Staatsgebilde”. Der ursprünglich für Mai vorgesehene
Angriff auf die UdSSR wurde wegen
der unvorhergesehenen Entwicklung auf dem Balkan verschoben.
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13.04.1941
Japan und UdSSR vereinbaren gegenseitige Neutralität
Am 13. April 1941 unterzeichneten in Moskau der japanische Außenminister
Josuke Matsuoka und
der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw Molotow einen auf
fünf Jahre abgeschlossenen
japanisch-sowjetischen Neutralitätsvertrag. In diesem Pakt erkannten
beide Staaten die Vorherrschaft
Japans in Mandschuko und der Sowjetunion in der Mongolischen Volksrepublik
an.
Auch nach Beginn des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion am 22.
Juni 1941 hielt die Regierung
Konoye mit Ausnahme von Außenminister Matsuoka, der für
eine Teilnahme am Kampf gegen die
Sowjetunion plädierte, an dem Vertrag fest und trat nicht in den
Krieg gegen die UdSSR ein.
Stattdessen konzentrierten sich die japanischen Pläne auf den
pazifischen Raum.
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02.06.1941
Kronrat beschließt die Besetzung Südindochinas
Der japanische Kronrat unter Kaiser Hirohito beschloss am 2. Juli 1941,
auch auf die Gefahr eines
Krieges gegen die USA und Großbritannien hin, Südindochina
zu besetzen.
Bereits im April war Japan mit den USA in Geheimverhandlungen getreten
mit dem Ziel, ein
Arrangement auf der Basis einer japanischen Vorherrschaft in Südostasien
und die Anerkennung der
bisherigen Eroberungen zu erreichen. Diese Verhandlungen wurden auch
nach dem Beschluss
fortgesetzt.
Nach dem Abschluss des Dreimächtepakts und dem Beginn des deutschen
Angriff auf die
Sowjetunion konnte sich die Tokioter Regierung nun auf ihre Pläne
für den pazifischen Raum
konzentrieren.
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22.06.1941
Deutsche beginnen "Unternehmen Barbarossa"
Am 22. Juni 1941 um 3.15 Uhr begann unter dem Decknamen “Unternehmen
Barbarossa” der
deutsche Angriff auf die Sowjetunion (vgl. Karte). Die Ziele des Angriffs
waren bereits im Dezember
1940 in Hitlers “Weisung Nr. 21” an die Wehrmacht festgelegt worden.
Zwischen der Ostsee und
den Karpaten sowie in Rumänien überschritten mehr als drei
Millionen Soldaten die Grenze.
Am Krieg gegen die UdSSR waren auf deutscher Seite Italien, Rumänien,
die Slowakei, Finnland
und Ungarn beteiligt. Als Reaktion auf den Angriff schlossen Großbritannien
und die UdSSR am 12.
Juli 1941 ein Übereinkommen über das gemeinsame Vorgehen
gegen Deutschland. Sie verpflichteten
sich darin, keinen Sonderfrieden mit dem Deutschen Reich zu schließen.
Am 2. August begannen
amerikanische Materiallieferungen an Russland. Die Rote Armee (insgesamt
4,7 Millionen Soldaten,
von denen aber nur die Hälfte an der Westgrenze stationiert war)
wurde von dem deutschen Überfall
taktisch völlig überrascht, ihre Führung gewann erst
langsam einen Überblick über das Geschehen,
konnte dann jedoch die Mobilisierung und Heranführung der Reserven
organisieren. Stalin rief in
einer Rede das Volk zum Widerstand gegen die deutschen Eindringlinge
auf und verkündete den
“Großen Vaterländischen Krieg”.
Der Krieg im Osten war von Hitler als “Vernichtungskrieg” geplant worden.
Mit unvorstellbarer
Brutalität gingen die vorrückenden deutschen Truppen gegen
die sowjetische Truppen und die
Zivilbevölkerung vor. Vom ersten Tag an wurden Dörfer ohne
Not zerstört. Besonders die vier
SS-Einheiten, die hinter der regulären Armee in die eroberten
Gebiete nachrückten, erfüllten die
Weisungen Hitlers zur “Vernichtung” von Kommunisten, Juden und anderen
“radikalen Elementen”
mit grausamer Präzision.
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26.06.1941
USA verhängen Ölembargo gegen Japan
Am 26. Juni 1941 verhängten die USA ein Ölembargo gegen Japan.
Das Embargo traf die japanische
Wirtschaft und Militärmaschinerie an ihrer schwächsten Stelle.
Die angestrebte Verbindung zu den
europäischen Partnern des “Dreimächtepakts” infolge des Steckenbleibens
der deutschen Offensive
in Russland kam nicht zustande, so dass auf diesem Wege keine Öltransporte
nach Japan möglich
waren. Für die japanische Regierung bestand nun die Alternative,
entweder politisch vor den USA
kapitulieren oder in einer “Flucht nach vorn” den Krieg gegen die USA
und ihre Verbündeten in
Südostasien zu beginnen. Nach dem Regierungswechsel im Oktober
unternahm der neue
Regierungschef Hideki Tojo noch einen letzten Versuch zu einem Ausgleich
mit den USA.
Gleichzeitig liefen die Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren.
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07.07.1941
US-Soldaten landen auf Island
US-Präsident Franklin D. Roosevelt gab am 8. Juli 1941 in Washington
vor dem Kongress bekannt,
dass tags zuvor amerikanische Truppen auf Island gelandet waren. Sie
sollten die dort stationierten
englischen Truppen ergänzen und möglicherweise ersetzen.
Roosevelt erklärte weiter, er habe alle
erforderlichen Maßnahmen befohlen, um die Verbindung nach Island
zur Versorgung der dort
stationierten amerikanischen Soldaten zu sichern. Die Truppen seien
ermächtigt, amerikanische und
isländische Schiffe gegen Angriffe oder Angriffsdrohungen zu verteidigen.
Die Regierung in Reykjavik hatte nach der Besetzung durch britische
Truppen eine Übereinkunft mit
Roosevelt und dem britischen Premier Winston Churchill getroffen und
alle Verbindungen zu dem
unter deutscher Besatzung stehenden Dänemark gelöst. Deutschland
hatte am 25. März 1941 sein
Operationsgebiet für den uneingeschränkten U-Boot-Krieg auf
die Gewässer um Island bis an die
Westküste Grönlands ausgedehnt. Damit wurde die Sicherung
der lebenswichtigen Atlantikroute für
die amerikanische Regierung eine Aufgabe erster Priorität.
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12.07.1941
Großbritannien schließt Beistandsabkommen mit UdSSR
Am 12. Juli 1941 unterzeichneten Vertreter der sowjetischen und der
britischen Regierung in
Moskau ein gegenseitiges Beistandsabkommen gegen Deutschland. Der Vertrag
schloss auch
separate Waffenstillstandsverhandlungen einer der beiden Partner mit
dem Dritten Reich aus und
wurde am 30. Juli 1941 durch ein sowjetisch-amerikanisches Abkommen
zur Lieferung von
Kriegsmaterial ergänzt. Die amerikanischen Waffenlieferungen sollten
mit Schiffskonvois über den
Atlantik die UdSSR direkt erreichen und zusätzlich auf dem Landweg
über Persien erfolgen. Um
diese Nachschubroute zu öffnen, marschierten alliierte Truppen
am 25. August 1941 in das neutrale
Persien ein und besetzten das Land nach viertägigen Kämpfen.
Nach heftigem Drängen der sowjetischen Regierung erklärte
der britische Premierminister Winston
Churchill am 6. Dezember den mit Deutschland verbündeten Staaten
Ungarn, Finnland und
Rumänien den Krieg.
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27.07.1941
Briten verstärken Stützpunkt Malta
Nachdem deutsche Schiffe und Flugzeuge während der letzten Monate
mehrfach Ziele auf den
britischen Mittelmeerstützpunkt Malta bombardiert hatten, verstärkten
die Briten im Juli 1941 die
Insel. Entlang der Küste und in den Häfen gingen mehrere
Kriegsschiffe der königlichen Marine vor
Anker. Auch an Land wurden die Verteidigungsanlagen ausgebaut.
Die Verstärkung des Stützpunktes hatte allerdings nicht nur
defensiven Charakter: durch die
Zuspitzung der Lage in Libyen und Ägypten nach der Aufstellung
des Afrikakorps im Februar hatte
sich der strategische Wert der Insel für beide Seiten deutlich
erhöht. Ebenso wie den Deutschen ein
zusätzlicher Stützpunkt im Mittelmeer – vor allem nach der
verlustreichen Landung auf Kreta im Mai
– einen wichtigen Vorteil gebracht hätte, diente Malta der britischen
Marine und Luftwaffe nun
verstärkt als Basis für die Angriffe auf die Nachschubkonvois
der deutschen Truppen in Nordafrika.
Gleichzeitig nutzten die Briten die Insel als Basis für ihre Luftangriffe
auf süditalienische Städte.
Die massiven Störungen des deutschen Nachschubes trugen im Dezember
maßgeblich zur
erfolgreichen Zurückdrängung des Afrikakorps nach El Agheila
bei (vgl. Karte). Darauf verstärkten
die Deutschen ihre Angriffe auf Malta erneut, so dass am 19. Dezember
ein erster größerer Konvoi
mit Nachschub für die Truppen Generalleutnants Erwin Rommel in
Tripolis und Bengasi vor Anker
gehen konnten. Rommel nutzte die Verstärkung sofort und befahl
im Januar seiner Armee eine
zweite Offensive gegen die Briten.
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31.07.1941
Systematische Judenvernichtungen in der UdSSR
Zwischen dem 17. und 31. Juli 1941 ermordeten Einheiten der Einsatzgruppe
D der
Sicherheitspolizei bei einem Massaker in Kischinjow über 12.000
Menschen. Diese “besonderen
Einsatzgruppen” der Sicherheitspolizei und der SS wurden hinter der
Front eingesetzt, um
systematisch kommunistische Funktionäre und die aufgrund ihrer
“Rassenmerkmale” als
“minderwertig” bezeichneten Menschen zu ermorden oder in Konzentrationslager
zu transportieren.
Mit der “Vernichtung” der jüdischen Bevölkerung in den eroberten
Gebieten war bereits nach dem
Überfall auf Polen begonnen worden. Im März 1941 hatte der
Oberkommandiere der Wehrmacht,
Wilhelm Keitel, auf der Grundlage der “Weisung Nr. 21” des “Führers''
die Richtlinien zur
Liquidierung von Juden und politisch Andersdenkenden herausgegeben.
Der Befehl sah auch die
“Vernichtung” von Kommunisten, Sinti, Roma und, wie es im nationalsozialistischen
Sprachgebrauch hieß, “asiatisch-minderwertigen Menschen” vor.
Bereits Ende August waren über
100.000 Menschen in den neu eroberten Gebieten von SS-Erschießungskommandos
ermordet
worden.
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14.08.1941
Verkündung der Atlantikcharta
Am 14. August 1941, noch vor dem Kriegseintritt der USA, verkündeten
US-Präsident Franklin
Roosevelt und der britische Premier Winston Churchill nach einem Treffen
auf den Kriegsschiffen
“Augusta” und “Prince of Wales” im Nordatlantik vor Neufundland die
“Atlantik-Charta”. Den
nationalsozialistischen Zielen eines von Deutschland beherrschten Großraumes,
in dem die
unterdrückten Völker ohne Anerkennung der Menschenrechte
zu Sklaven herabgewürdigt werden
sollten, stellten die beiden Staatsmänner die Vision der “Einen
Welt” gegenüber. In einer
Acht-Punkte-Erklärung wurden die an den “Vier Freiheiten” orientierten
Kriegsziele der Alliierten
zusammengefasst: Unter anderem sollten territoriale Veränderungen
ohne Zustimmung der
Betroffenen nicht anerkannt werden. Jedes Volk könne die Regierungsform
wählen, unter der es
leben wolle. Freier Handel und freier Zugang zu den Rohstoffen solle
das Wirtschaftsleben
bestimmen. Innerhalb ihrer Grenzen sollten alle Menschen in Frieden
und Sicherheit, frei von Furcht
und wirtschaftlicher Not leben können.
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25.08.1941
Alliierte besetzen den Iran
Am 25. August 1941 marschierten von Süden britische und von Norden
sowjetische Truppen in den
Iran ein. Die Alliierten begründeten diesen Schritt als Präventivmaßnahme
gegen einen
wahrscheinlich bevorstehenden Einmarsch der Achsenmächte. Gleichzeitig
sollten auf diese Weise
die gewaltigen Ölvorräte des Landes gesichert und eine neue
Nachschubroute für die
Waffenlieferungen der Westalliierten an die UdSSR eröffnet werden.
Am 28. August mussten die
iranischen Truppen kapitulieren. Schah Resa Khan Pahlawi wurde gezwungen,
den Thron an seinen
Sohn Resa Mohammad Pahlawi abzutreten.
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09.09.1941
Briten und Kanadier landen auf Spitzbergen
Zusammen mit norwegischen Exiltruppen besetzten Briten und Kanadier
am 9. September 1941 die
500 Kilometer westlich von Nordgrönland liegende norwegische Insel
Spitzbergen. Die Alliierten
wollten mit der Aktion verhindern, dass die Region mit ihren reichen
Kohlevorkommen von der
deutschen Wehrmacht besetzt wird. Das Unternehmen wurde von der britischen
Propaganda als
großer Erfolg dargestellt, obwohl auf Spitzbergen keine deutschen
Truppen stationiert waren.
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07.12.1941
Japanischer Angriff auf Pearl Harbor
Der Krieg im Pazifik wurde mit einem Überraschungsschlag japanischer
Trägerflugzeuge gegen den
Hauptstützpunkt der amerikanischen Pazifikflotte eröffnet.
Von sechs japanischen Flugzeugträgern
starteten am 6. Dezember 1941 Kampfflugzeuge, um die amerikanische
Flotte in Pearl Harbor auf
den Hawaii-Inseln anzugreifen. Im Verlauf der Kämpfe wurden fünf
amerikanische Schlachtschiffe
versenkt, drei weitere schwer beschädigt. Die amerikanischen Flugzeugträger
befanden sich zufällig
nicht im Hafen. Die amerikanische Regierung rechnete mit einem Angriffsschlag
der Japaner,
nachdem die Verhandlungen an einem toten Punkt angelangt waren; sie
erwartete jedoch nur
Landungen auf den Philippinen und in Malaysia, die auch am gleichen
Tag noch erfolgten. Der
japanische Angriff (vgl. Karte) beendete die bis dahin eher zugunsten
der “Isolationisten” verlaufene
öffentliche Diskussion in den USA über eine Beteiligung am
europäischen Krieg schlagartig: zwei
Tage später befanden sich die Vereinigten Staaten im Kriegszustand
mit den “Achsenmächten”.
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08.12.1941
Die USA erklären Kriegseintritt
Einen Tag nach dem Angriff auf den amerikanischen Flottenstützpunkt
von Pearl Harbour
überreichte ein Vertreter der japanischen Regierung in Tokio den
Botschaftern der USA,
Großbritanniens, Kanadas und Australiens die offiziellen Kriegserklärungen.
Am gleichen Tag, dem
8. Dezember 1941, erklärten die USA ihrerseits Japan den Krieg.
Das Repräsentantenhaus nahm die
Vorlage mit einer Gegenstimme an, der Senat dagegen einstimmig.
Präsident Franklin D. Roosevelt unterzeichnete die Kriegserklärung
sofort und ordnete die
Generalmobilmachung an.
Großbritannien ließ der japanischen Regierung ebenfalls
am 8. Dezember eine Kriegserklärung
zukommen. In Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus dem Dreimächtepakt
folgten Deutschland und
Italien am 9. Dezember ihrerseits mit Kriegserklärungen an die
USA.
Die USA sahen sich gezwungen, gleichzeitig an zwei Fronten Krieg zu
führen. Die Regierung
Roosevelt ging dabei von dem Grundkonzept aus, Deutschland zuerst zu
schlagen: “Germany first”
hieß die Losung. Selbst die spektakulären Erfolge der Japaner
im pazifischen Krieg bis Mitte 1942
ließ Washington in dieser Haltung nicht wankend werden. Auch
innenpolitisch wurden die Folgen
der Kriegserklärung sichtbar: nachdem bereits in den letzten Monaten
die Wirtschaft mehr und mehr
auf Kriegswirtschaft umgestellt worden war, wurde 1942 die Rüstungsindustrie
weiter angekurbelt.
Im Mai dieses Jahres wurden alle an der Pazifikküste wohnenden
US-Japaner ins Landesinnere
umgesiedelt.
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11.12.1941
Deutschland und Italien erklären USA den Krieg
Der deutsche Reichskanzler und “Führer” Adolf Hitler erklärte
am 11. Dezember 1941, zusammen
mit Italien, den Vereinigten Staaten den Krieg, obwohl er, gemäß
dem im Oktober 1940 mit Japan
abgeschlossenen “Dreimächtepakt” nicht zu diesem Schritt verpflichtet
gewesen wäre. Die
militärischen Fähigkeiten des japanischen Bundesgenossen
schätzte Hitler allerdings recht gering ein
und glaubte nicht, dass das Land längere Zeit im Krieg gegen die
USA standhalten könne. Die
US-Amerikaner sollten dadurch von Anfang an zu einem Krieg auf zwei
Ozeanen, Pazifik und
Atlantik, gezwungen werden, um die Kräfte des neuen Gegners zu
zersplittern. Für US-Präsident
Franklin D. Roosevelt galt aber nach wie vor die Devise “Deutschland
zuerst”, so dass die
amerikanischen Streitkräfte im Pazifik vorerst nur hinhaltenden
Widerstand leisteten.
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11.12.1941
Mittelamerikanische Staaten erklären Dreibund Krieg
Mit dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten am 11. Dezember 1941
wurden auch zahlreiche
Staaten Mittelamerikas, die durch Bündnisse mit den USA verbunden
waren, in den Krieg
hineingezogen, der sich somit endgültig zu einem “Weltkrieg” ausweitete.
Noch am Tag der
deutschen Kriegserklärung an die Regierung in Washington erklärten
die Staatschefs von Costa Rica,
Guatemala und der Dominikanischen Republik den Achsenmächten den
Krieg; Kuba, Nicaragua,
Haiti, Honduras und El Salvador folgten am nächsten Tag. Nach
der Kriegserklärung Panamas am
18. Dezember befand sich bis auf Mexiko ganz Mittelamerika im Kriegszustand
mit dem Reich. Die
deutsche Kriegsmarine reagierte auf die Kriegserklärung mit der
wahllosen Bombardierung von
Militär- und Zivilschiffen vor der Küste des amerikanischen
Kontinents, so dass auch die Regierung
in Mexiko City im Mai 1942 den Krieg erklärte.
Nachdem bei den unkontrollierten Attacken auch mehrfach brasilianische
Schiffe versenkt worden
waren, trat im August nach Bolivien schließlich auch Brasilien
als zweites südamerikanisches Land in
den Krieg ein. Im Verlauf des Jahres 1943 erklärten Kolumbien
und Ecuador dem Reich den Krieg,
Peru, Chile, Uruguay, Venezuela und Argentinien traten erst im Verlauf
der Schlussoffensive im
Februar und März der nunmehr fast weltweiten Allianz gegen Deutschland
und Japan bei.
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15.11.1941
Die deutsche Offensive bleibt vor Moskau stecken
Nach den Kesselschlachten von Brjansk und Wjasma musste der deutsche
Aufmarsch neu organisiert
werden. Am 15. November 1941 befahl Adolf Hitler den direkten Angriff
auf Moskau. Aber die Rote
Armee war nicht geschlagen und noch hochmotiviert. Zudem kam das Wetter
den bedrängten
Verteidigern Moskaus zu Hilfe. Die herbstlichen Regenfälle verwandelten
die unbefestigten
russischen Straßen in Morast, in dem die deutschen Fahrzeuge
bis zur Achse versanken. Der
deutsche Nachschub kam praktisch zum Erliegen.
Trotz der Strapazen erreichten erste Wehrmachtsverbände am 2.
Dezember die Vororte der
sowjetischen Hauptstadt, stießen dort jedoch auf den heftigen
Widerstand der Verteidiger. Am 5.
und 6. Dezember verstärkten die Sowjets ihre Gegenangriffe. Den
besser ausgerüsteten und frischen
Truppen aus Sibirien kam in dieser Situtation auch der plötzliche
starke Wintereinbruch zu Hilfe, für
den die deutschen Truppen nicht ausgerüstet waren.
Die Moral der deutschen Angreifer war stark angeschlagen, die Offensive
blieb im verminten und
stark befestigten Verteidigungsring Moskaus stecken. Hitler befahl
in dieser Situation “fanatischen
Widerstand” zu leisten und keinen Fußbreit Boden aufzugeben.
Er übernahm am 19. Dezember
anstelle von Walther von Brauchitsch den Oberbefehl über das Heer.
Auf der anderen Seite
intensivierte die Rote Armee ihre Angriffe weiter. Durch Einkesselung
einzelner Frontabschnitte und
weitere Einbrüche geriet das deutsche Ostheer in eine schwere
Krise. Das Scheitern der
Blitzkriegstrategie, die im Westen so erfolgreich funktioniert hatte,
begann sich abzuzeichnen.
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05.12.1941
Sowjetische Winteroffensive beginnt
Am 5. Dezember 1941, wenige Tage vor dem Kriegseintritt der USA, zeichnete
sich die Wende an
der deutschen Ostfront ab: Die Rote Armee begann eine großangelegte
Gegenoffensive. Bei Kalinin,
nordwestlich von Moskau, eröffneten Einheiten der sowjetischen
Armee den Angriff, einen Tag
später nahmen Armeeeinheiten unter General Georgi Schukow die
vor Moskau stehenden deutschen
Truppen der Heeresgruppe Mitte unter Feuer.
Die Schlagkraft der Roten Armee überraschte selbst die sowjetische
Führung. Wochenlang hatte die
Regierung in Moskau Truppennachschub aus allen Teilen des Sowjetimperiums
zusammengezogen.
Nachdem durch die japanische Kriegserklärung an die USA die Gefahr
eines neuen Krieges an der
Ostküste des Reiches praktisch gebannt war, rollte auch der Truppennachschub
aus den fernöstlichen
Teilen der UdSSR.
Schon die Verluste der vergangenen zweieinhalb Wochen hätten von
der Wehrmacht als Zeichen
dafür gewertet werden müssen, dass das Glück sie verließ.
Seit Mitte November hatten die
Deutschen vor Moskau 85.000 Soldaten verloren, in etwa genauso viele,
wie seit Juni an der
gesamten Ostfront umgekommen waren. Anfang Dezember fielen bei einem
einzigen Angriff bei Tula
weitere 30.000. Die entkräfteten Deutschen, die völlig unzureichend
gegen den mit Macht
hereingebrochenen russischen Winter ausgerüstet waren, leisteten
den sowjetischen Angriffen
verzweifelte Gegenwehr.
Ausdrücklich hatte Hitler jeden Rückzug untersagt und fanatischen
Widerstand gefordert. Dennoch
hatte der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord, Wilhelm Ritter von
Leeb, am 7. Dezember den
Befehl zum Teilrückzug der 16. Armee bei Cholm und Demjansk gegeben.
Am 15. Januar musste er
deswegen zurücktreten. Schon bevor Mitte Dezember Generalfeldmarschall
Walther von Brauchitsch
das Oberkommando über das Heer abgab, das dann vom Führer
selbst übernommen wurde, hatte
Hitler offenbar den illusorischen Charakter des Befehls erkannt. Am
8. Dezember befahl er in seiner
“Weisung Nr. 39”, alle auf dem Rückzug geräumten Dörfer
dem Erdboden gleichzumachen.
Fast auf der gesamten Frontlänge (siehe Karte) von 1.900 Kilometer
drängte die Rote Armee bis
Anfang Januar die Deutschen zurück. Lediglich auf einem etwa 200
Kilometer langen Teilstück
südlich des Ilmensees konnte die Heeresgruppe Nord die Front halten.
Auch im südlichsten
Frontabschnitt wichen die Deutschen nach dem Verlust Rostows im November
nur wenige Kilometer
zurück. An dem langen Frontabschnitt von Charkow bis auf die Höhe
von Kalinin jedoch mussten sie
sich teilweise über 100 Kilometer zurückziehen.