Der 2. Weltkrieg   Quelle: DIGITALPUBLISHING CD-ROM:   Der 2. Weltkrieg


1942                                                                Zurück zur Auswahl  Zurück zur Startseite


01.01.1942

Washington-Pakt gegen Separatfrieden
Im Washington-Pakt vom 1. Januar 1942 (“26-Nationen-Erklärung”) legten sich die im Kampf mit
den “Achsenmächten” befindlichen Nationen darauf fest, keinen Sonderwaffenstillstand
abzuschließen. Als der japanische Angriff auf Pearl Harbor die Amerikaner im Dezember endgültig in
den Krieg hineinzog, musste für die Durchsetzung der Ziele der “Atlantikcharta” eine entsprechende
Strategie gefunden werden. Am 22. Dezember 1941 begann die sogenannte Arcadia-Konferenz in
Washington zwischen US-Präsident Franklin D. Roosevelt und dem britischen Premier Winston
Churchill, die im Prinzip die schon im März festgelegte Strategie “Germany first” – der Schwerpunkt
der Anstrengungen sollte sich gegen Deutschland richten – bestätigte.
Am 1. Januar 1942 bekannten sich 26 Staaten, darunter die USA, die UdSSR, Großbritannien und
China als “Vereinte Nationen” zu den Prinzipien der “Atlantikcharta” und verpflichteten sich, keinen
Separatfrieden zu schließen und alle militärischen und wirtschaftlichen Mittel gegen den
“Dreimächtepakt” Hitlers, Mussolinis und Kaiser Hirohitos einzusetzen. Mit dieser Erklärung wurde
gleichzeitig ein Grundstein für das Entstehen der UNO gelegt.
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19.01.1942

Militärbündnis zwischen Deutschland, Italien und Japan
Am 19. Januar 1942 schlossen Deutschland und Japan ein Militärbündnis ab.
In dem Abkommen wurden die Operationszonen zwischen Deutschland und Italien einerseits und
Japan andererseits abgesteckt, als deren Grenze der 70. Längengrad festgelegt wurde. Madagaskar
wurde noch Teil der deutschen, Indien Teil der japanischen Operationszone.
Eine wirksame militärische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Japan kam jedoch nicht
zustande, da die Regierung des japanischen Ministerpräsidenten Hideki Tojo in Tokio nicht dem
Wunsch Hitlers entsprach, der UdSSR den Krieg zu erklären, um die Sowjetunion damit in einen
Zweifrontenkrieg zu verwickeln.
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20.01.1942

Wannseekonferenz beschließt die "Endlösung"
Am 20. Januar 1942 fand auf Einladung des Chef des “RSHA”, Reinhard Heydrich, in einer Berliner
Villa am Großen Wannsee eine “Besprechung mit anschließendem Frühstück” statt. Dabei teilte
Heydrich den 13 eingeladenen Ministerialbeamten und führenden SS-Leuten in sachlich-kühler
Amtssprache seine Pläne zur praktischen “Umsetzung der Judenvernichtung” mit. Aus dem von
SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann verfassten Sitzungsprotokoll wird deutlich, wie die
“Evakuierung aller Juden nach dem Osten” organisiert werden sollte: Zwangsarbeit,
Misshandlungen, Evakuierung in “Durchgangsghettos” und “natürliche Verminderung” sollten dazu
beitragen, den systematischen Völkermord an den im Herrschaftsbereich Deutschlands lebenden
Juden zu begehen. Heydrich war im Juli des Vorjahres von Generalfeldmarschall Hermann Göring
beauftragt worden, ein Konzept zur “Gesamtlösung der Judenfrage” im deutschen Einflussgebiet zu
erstellen. Nach Einschätzung Heydrichs waren von den “Maßnahmen” etwa 11 Millionen Menschen
in Europa betroffen.
Im wesentlichen ging es bei der Wannseekonferenz um die Einbindung der Ministerien und der
Sicherheitspolizei in den Prozess der systematischen Judenvernichtung und um die Koordinierung
zwischen verschiedenen “Zentralinstanzen”, vor allem in den besetzten östlichen Gebieten. Im
Protokoll der Konferenz wurden “Erschießungen” oder “Vergasungen” zwar nicht ausdrücklich
erwähnt, doch jeder Anwesende wusste, dass die Umsetzung der geplanten Maßnahmen Millionen
von Menschen den Tod bringen würde.
Es war eindeutig zu entnehmen, dass die Entscheidung, die Juden in die östlichen Raum zu
deportieren, nichts anderes als deren Todesurteil bedeutete. Dennoch erhob keiner der an der
Konferenz Beteiligten wesentliche Einwände oder Bedenken. Die administrative und technische
Organisation der als “Endlösung” bezeichneten Massenvernichtung wurde jetzt perfektioniert. Unter
der Leitung Eichmanns wurden die Todesfabriken auf- und ausgebaut, beim Verkehrsministerium
Züge für die Deportationen angefordert und Transportrouten festgelegt.
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15.02.1942

Singapur kapituliert vor den Japanern
Am 15. Februar 1942 konnte die Festung Singapur dem Ansturm der japanischen Invasionsarmee
nicht mehr standhalten und kapitulierte. Die 70.000 Mann starke Besatzung aus Indern, Australiern
und Briten unter dem Befehl von General Arthur E. Percival ging in japanische Gefangenschaft. Mit
der Kapitulation Singapurs verlor Großbritannien den wichtigsten Marinestützpunkt im pazifischen
Raum, die sich aus dem Verlust der Festung für die Alliierten ergaben, waren die psychologischen
Folgen. Singapur galt in England als Symbol britischer Macht in Asien, und die Einnahme der
Kronkolonie wurde von der Bevölkerung als schwere Niederlage und enormer Prestigeverlust
betrachtet.
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07.03.1942

Japan erobert Niederländisch-lndien
Nach der Einnahme Singapurs landeten am 1. März 1942 japanische Truppen auf der zum
niederländischen Kolonialreich gehörenden Insel Java. Die alliierten Verteidiger mussten sich nach
neuntägigem verlustreichem Kampf der japanischen Übermacht geschlagen geben. Am 9. März
erfolgte die bedingungslose Kapitulation der holländischen, britischen, amerikanischen und
australischen Truppen. Etwa 100.000 alliierte Soldaten gerieten in Gefangenschaft. Borneo, Timor,
West-Neuguinea, Sumatra, Celebes und Java befanden sich nun in japanischer Hand.
Pressemeldungen in England und den USA bezeichneten die so entstandene strategische Lage der
Alliierten im Pazifik als sehr kritisch, da nun die Nordküste Australiens direkt von den japanischen
Truppen bedroht war.
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01.04.1942

Polnische Truppen im Iran
Eine polnische Armee von 60.000 Mann Stärke überschritt am 1. April 1942 die sowjetisch-iranische
Grenze. Die Einheiten, die über modernste militärische Ausstattung verfügten, sollten den Iran vor
den auf den Kaukasus vorgerückten deutschen Heeresgruppe Süd schützen. Bereits vor dem
deutschen Überfall auf die UdSSR waren einige Einheiten der aufgelösten polnischen Armee zur
Roten Armee übergelaufen.
Der Iran war im August des Vorjahres von Großbritannien und der UdSSR mittels eines Ultimatums
gezwungen worden, den Schutz der beiden Staaten zu akzeptieren. Aus Protest hatte der damals
amtierende Schah, Reza Pahlawi, zugunsten seines Sohnes abgedankt, der sein Land unter den
Schutz der beiden Alliierten stellte.
Der Iran hatte wegen seiner unerschöpflichen Ölvorräte sowohl für Großbritannien und die UdSSR
als auch für das Deutsche Reich enormen strategischen Wert.
Aufgrund des internationalen Truppenaufmarsches konnte der Versuch Hitlers, der nur drei Tage
nach dem Einrücken der polnischen Verbände in den Iran mit der Kaukasus-Offensive den weiteren
Vorstoß nach Süden befahl, abgewehrt werden. Der “persische Korridor” blieb unter
britisch-sowjetischer Kontrolle und wurde zur wichtigsten Nachschubroute für westliche
Rüstungsgüter an die Sowjetunion.
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02.04.1942

Deutsche Luftangriffe auf Malta
Am 2. April 1942 begann die deutsche Luftwaffe mit verstärkten Angriffen auf den britischen
Mittelmeerstützpunkt Malta. Der “unsinkbare Flugzeugträger” sollte endgültig sturmreif geschossen
werden. Am 29. April wurde die Einnahme Maltas von oberster Stelle unter dem Decknamen
“Herkules” zu einer Aufgabe höchster Priorität erhoben. Vor allem der Oberbefehlshaber der
Luftstreitkräfte in Nordafrika, Albert Kesselring, und das italienische Oberkommando hatten auf die
Eroberung der Insel gedrängt.
Auch Generalleutnant Erwin Rommel sah die Notwendigkeit verstärkter Angriffe auf die britische
Basis, da sein Vormarsch in der Cyrenaika wie schon im Vorjahr erneut an Versorgungsproblemen
zu scheitern drohte. Als die Afrikaarmee jedoch im Juni die Briten aus der Festung Tobruk vertreiben
konnte, gaben Rommel wie auch Hitler dem weiteren Vormarsch nach Ägypten höhere Priorität als
der Einnahme Maltas. Die Angriffe wurden gegen den Protest Kesselrings am 10. Mai vorläufig
eingestellt. Bis dahin waren etwa 11.000 Einsätze auf die Insel geflogen worden. Erst am 11.
Oktober wurden das Bombardement wieder aufgenommen.
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18.04.1942

Eroberung Südostasiens durch die Japaner
Die Eroberung Südostasiens durch die Japaner kam einer Sturmflut gleich. Am 15. Februar 1942 fiel
Singapur, am 7. März 1942 war die Besetzung ganz Niederländisch-Indiens mit der Kapitulation der
alliierten Streitkräfte auf Java abgeschlossen. Am 6. Mai kapitulierte als letzter amerikanischer
Stützpunkt auf den Philippinen die Felseninsel Corregidor. Kurz darauf war auch die Besetzung ganz
Burmas durch japanische Truppen abgeschlossen. Durch die Eroberung der Salomonen konnte Japan
seinen Sicherheitsgürtel weit nach Südosten vorschieben. Indien und Australien waren nun direkt
durch japanische Landungen bedroht. Erst der erste Luftangriff auf Tokio entlastete vor allem
Australien, da das japanische Oberkommando seine strategische Kriegführung nach der Luftattacke
stärker auf den Schutz des Mutterlandes ausrichtete.
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06.05.1942

Japaner und Amerikaner kämpfen vor Australien
Am 2. Mai 1942 fingen amerikanische Fottenverbände im Korallenmeer zwischen Neuguinea und
Australien japanische Flugzeugträger ab, die sich auf dem Wege zu den Salomonen-Inseln und zur
Südküste Neuguineas befanden. Es entbrannte eine Schlacht im Pazifik, die mit einigen
Unterbrechungen vier Tage lang dauerte, bis zum 6. Mai 1942. Die feindlichen Flotten bekamen sich
in dieser Schlacht nicht zu Gesicht. Das Kampfgeschehen spielte sich fast ausschließlich in der Luft
ab. Lediglich wenn sich feindliche Flugzeuge näherten, griffen die Schiffsbestazungen ein und
nahmen die Flugzeuge unter Beschuss.
Die Bilanz dieser ersten See-Luft-Schlacht in der Geschichte war ausgeglichen: Die Japaner verloren
70, die Amerikaner 66 Flugzeuge. Gemessen am Verlust der Schiffstonnage, endete die Schlacht mit
einem japanischen Sieg. Der japanische Außenminister Shigenori Togo übertrieb aber, als er am 11.
Mai 1942 davon sprach, dass den Amerikanern eine vernichtende Niederlage zugefügt worden sei.
Ein US-Flugzeugträger war zwar so schwer beschädigt worden, dass er versenkt werden musste.
Aber auch die Japaner hatten einen leichten Flugzeugträger eingebüßt. Vor allem aber sahen sie sich
gezwungen, nunmehr auf die bereits geplante Landung bei Port Moresby auf Neuguinea zu
verzichten.
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20.05.1942

Briten verlassen Burma
Die fünfte japanische Armee schloss am 20. Mai 1942 die Besetzung Burmas (siehe Karte) ab. Mit
dem versprengten Rest seiner Truppen überquerte der Oberkommandierende der britischen
Streitkräfte in Burma, Generalleutnant Harold Alexander, am 28. Mai die indische Grenze.
Japan hatte die Offensive zur Eroberung Burmas am 16. Januar 1942 von Thailand aus gestartet. Die
zwei in Burma stationierten britischen Divisionen konnten nicht lange Widerstand leisten: Bereits am
7. Februar 1943 besetzten japanische Truppen Rangun. Damit waren der Hauptversorgungsweg in
das Landesinnere und auch der Weg nach China abgeschnitten. Von Rangun aus stießen die Japaner
entlang der Bahnlinie nach Norden vor. Unterdessen rückte eine andere japanische Armee von
Thailand aus parallel nach Norden vor und schnitt die Burmastraße ab. Somit war der Nachschub für
die nationalchinesische Regierung von Chiang Kai-shek unterbrochen.
Alexander gab am 12. Mai 1942 bekannt, dass sein Hauptquartier nach Indien verlegt werde. Am 15.
Mai meldeten beide Kriegsparteien einen weiteren Rückzug der britischen und chinesischen Truppen.
In der Zwischenzeit setzten die Japaner ihren Vormarsch in Richtung auf die indische Grenze fort.
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26.05.1942

Sowjetisch-britischer Bündnis- und Freundschaftsvertrag
Am 26. Mai 1942 unterzeichneten der englische Außenminister Anthony Eden und sein sowjetischer
Amtskollege Molotow einen sowjetisch-britischen Bündnis- und Freundschaftsvertrag, der für 20
Jahre die gegenseitige Zusammenarbeit sichern sollte. Beide Partner verpflichteten sich in dem
Abkommen, wie schon im Washington-Pakt vereinbart, keinen Separatfrieden mit Deutschland
abzuschließen und nach einem Sieg über Hitler “alle Maßnahmen zu ergreifen, um eine
Wiederholung der Angriffe und Friedensverletzungen durch Deutschland” zu verhindern. Bereits im
Juli 1941 hatte Großbritannien der UdSSR Unterstützung gegen den Aggressor Deutschland
zugesagt.
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26.05.1942

Deutsche stossen bei El-Gazala vor
Am 26. Mai 1942 griffen das “Afrikakorps” unter Generalleutnant Erwin Rommel und italienische
Einheiten die britische Stellung El-Gazala vor Tobruk an. Nach wechselvollen und verlustreichen
Kämpfen mussten die Briten und ihre Verbündeten schließlich den Rückzug antreten.
Die britische 8. Armee unter dem Oberbefehl von Claude Auchinleck wurde in zwei Teile zersprengt,
von denen der eine sich in die seit Monaten umkämpfte Festung Tobruk zurückzog und
eingeschlossen wurde. Die von der See her versorgte Stellung musste jedoch am 21. Juni gleichfalls
kapitulieren. Die Reste der britischen Truppen zogen nach Osten in Richtung Ägypten, deutsche und
italienische Verbände nahmen die Verfolgung auf. Das Afrikakorps überschritt die ägyptische Grenze
am 24. Juni. Am 30. Juni erreichte Rommel, der während des Feldzuges am 22. Juni zum
Generalfeldmarschall befördert worden war, das 150 Kilometer westlich von Alexandria gelegene El
Alamein. Erst hier gelang es den Briten unter ihrem neuem Befehlshaber, Feldmarschall Bernard
Montgomery, den Ansturm des “Afrikakorps” zu stoppen (siehe Karte).
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04.06.1942

See-Luft-Schlacht um Midway-Inseln
In der See-Luft-Schlacht um die Midway-Inseln vom 3. bis zum 6. Juni 1942 wurde die japanische
Flotte unter der Führung von Admiral Nagumo von den Amerikanern vernichtend geschlagen. Im
Verlauf der Kämpfe wurden vier der stärksten und modernsten japanischen Flugzeugträger von
US-Trägerflugzeugen versenkt. Die Japaner zerstörten den amerikanischen Träger “Yorktown”. Als
Folge der Niederlage bei Midway mussten die Japaner ihre Landungsabsicht auf den Aleuten
aufgeben. Auch die Eroberung Neuguineas, Voraussetzung für eine Landung in Australien, konnte
von den Japanern mit den verbliebenen Kräften nicht zum Abschluss gebracht werden. Mit der
Schlacht war der Wendepunkt im Pazifikkrieg (siehe Karte) erreicht, die japanische Flotte hatte ihre
Offensivfähigkeit verloren. Das Blatt wendete sich nun zugunsten der Alliierten, deren
Materialüberlegenheit immer deutlicher wurde und die mit ihrer Gegenoffensive im Pazifik, dem
“Inselspringen”, begannen.
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01.07.1942

Die Festung Sewastopol fällt
Im Zuge der Sommeroffensive der deutschen Wehrmacht an der Ostfront gelang Teilen der Richtung
Kaukasus vordringenden Heeresgruppe Süd die Einnahme der Krim (siehe Karte). Gemeinsam mit
Truppen des rumänischen Verbündeten eroberte die 11. Armee unter dem Befehl von Generaloberst
Erich von Manstein die Stadt Sewastopol am südwestlichen Rand der Halbinsel. Am 4. Juli wurde
der Angriff abgeschlossen, nachdem die letzten Reste der Roten Armee, die sich nach Chersones
zurückgezogen hatten, aufgegeben hatten.
Mitte Mai hatte mit der Eroberung der Stadt Kertsch an der Ostküste der Halbinsel die Eroberung
der Krim begonnen und war nun mit dem Verlust des wichtigsten sowjetischen Flottenstützpunkt am
Schwarzen Meer zu Ende gegangen. Die strategische Bedeutung der Eroberung der Krim lag aber
auch und vor allem darin, dass die Wehrmacht jetzt ihren Vormarsch auf Stalingrad und auf die
strategisch wichtigen Erdölgebiete des Kaukasus' ohne Angst vor einem Flankenangriff fortsetzen
konnte.
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03.07.1942

Deutscher Vormarsch in Ägypten stockt
Am 3. Juli 1942 befahl der Oberbefehlshaber der Panzerarmee Afrika, Generalfeldmarschall Erwin
Rommel, die Einstellung des Feuers auf die britischen Stellungen bei El Alamein. Der seit der
Eroberung der Festung Tobruk im Juni anhaltende Vormarsch des Afrikakorps war somit gestoppt,
für zwei Monate geriet der nordafrikanische Bewegungskrieg zu einem blutigen Stellungskrieg.
Erneut hatte Rommel die Abhängigkeit seiner militärischen Fortune vom reibungslosen Funktionieren
der Nachschubwege erkennen müssen. Am 24. Juni hatte seine Armee nach einem 500 Kilometer
langen Marsch durch die Wüste die libysch-ägyptische Grenze überschritten und war weit auf
ägyptisches Territorium vorgedrungen, die demoralisierten Reste der in Tobruk geschlagenen 8.
britischen Armee vor sich her treibend. Vor El Alamein war der Vormarsch ins Stocken geraten.
Zwei Tage lang versuchten die “Achsenmächte” vergeblich, die Verteidigungslinien zu durchbrechen.
Während der folgenden Wochen, die für die Soldaten beider Seiten angesichts eisiger nächtlicher
Kälte und unerträglicher Hitze am Tage eine nahezu unerträgliche Belastung darstellten, erwies sich
erneut die Nachschubproblematik als Hauptproblem für die deutsch-italienischen Verbände. Das
nächste Nachschublager war über 400 Kilometer entfernt, bis Bengasi war es gar mehr als doppelt so
weit. Nur etwa 10 Prozent der notwendigen Mittel erreichte die Front. Die Engländer hingegen
erhielten regelmäßig massive Verstärkung und Unterstützung über die nur 100 Kilometer lange
Nachschublinie und flogen nächtliche Überraschungsangriffe auf die deutschen Stützpunkte im
Rücken der Front.
So ähnelte Rommels Befehl zum Angriff am 30. August eher einer Verzweiflungstat, auch wenn es
gerade solche Überraschungsaktionen gewesen waren, die ihm während des Krieges in Nordafrika
den Beinamen “Wüstenfuchs” eingebracht hatten.
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07.08.1942

Amerikaner landen auf Guadalcanal
Nach der Schlacht bei den Midway-Inseln ergriffen die Amerikaner die Initiative im Pazifischen
Raum. Mit der Landung von “Marines” am 7. August 1942 auf den Salomoneninseln Tulagi und
Guadalcanal leiteten sie die später durch das sogenannte “Inselspringen” fortgeführte schrittweise
Rückeroberung der verlorenen Gebiete ein.
Die Japaner leisteten überall energischen Widerstand, so dass die US-Truppen nur in äußerst
verlustreichen Kämpfen mühevoll und langsam vorankamen. Die technische Überlegenheit der
Marines wirkte sich trotz massiver Luftunterstützung erst allmählich aus. Zur systematischen
Zerschlagung der Verbindungsstränge Japans nach Südostasien flog die US-Luftwaffe gewaltige
Angriffswellen. Am 8. Februar 1943 verließen die letzten Japaner Guadalcanal.
Die amerikanischen Erfolge im Pazifik bewirkten einen Wandel in der japanischen Besatzungspolitik.
Die angestrebte Politik der unmittelbaren Verwaltung der kontrollierten Gebiete, wurde im April
1943 von Außenminister Shigemitsu aufgegeben. Die bislang bekämpften
Unabhängigkeitsbewegungen in Indien, Birma, Indonesien, auf den Philippinen und (ab März 1941)
auch in Indochina wurden im Zuge der neuen Asienpolitik von Japan unterstützt.
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23.10.1942

Schlacht von El-Alamein
Am 23. Oktober 1942 ging der neue Oberbefehlshaber der britischen Afrikaarmee, Feldmarschall
Bernard Montgomery, zum Gegenangriff über. Er hatte im August seinen unglücklich agierenden
Vorgänger, General Claude Auchinleck, abgelöst.
Seit Juli versuchten die deutschen und italienischen Angreifer, einen Durchbruch an der Front bei El
Alamein zu erzielen, die eigenen Nachschublinien durch die Cyrenaika waren aber zu lang. Die Briten
erhielten dagegen ständig Verstärkung aus den ägyptischen Häfen. Am 6. September gab
Generalfeldmarschall Erwin Rommel seine Angriffe auf. Die Westalliierten hatten die erste große
Verteidigungsschlacht in diesem Krieg gewonnen.
Gut versorgt mit amerikanischem Material und mit beträchtlicher Überlegenheit an Geschützen,
Panzern und Flugzeugen eroberten die Briten die Stellungen der “Achsenmächte”. Obwohl Hitler die
Parole “Sieg oder Tod” ausgegeben hatte, musste Rommel den Rückzug befehlen, um wenigstens
einen Teil seiner Soldaten vor der Vernichtung zu bewahren. Im November landeten alliierte
Truppen im Rücken der deutschen Front in Marokko und Algerien. Das deutsche Afrikakorps war
nun in einen Zweifrontenkrieg verwickelt. Am 23. Januar 1943 räumten die deutschen Truppen die
libysche Hauptstadt Tripolis und zogen sich bis an die tunesische Grenze zurück.
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19.11.1942

Die Rote Armee kesselt Stalingrad ein
Am 19. November 1942 begann die sowjetische Offensive gegen die deutschen Truppen bei
Stalingrad. Die Soldaten der russischen Heeresgruppen “Südwestfront”, “Donfront” und
“Stalingrader Front” durchbrachen die Stellungen der mit Deutschland verbündeten rumänischen 3.
und 4. Armee und schlossen die deutsche 6. Armee unter General Paulus mit 284.000 Mann
zwischen Wolga und Don ein. Statt der tödlich bedrohten Armee den Rückzug zu befehlen, forderte
Hitler, sie solle sich “einigeln”. Man werde sie auf dem Luftweg versorgen. Reichsmarschall Göring,
Luftwaffenchef und zweiter Mann im “Dritten Reich”, versicherte, “seine” Luftwaffe könne den
Nachschub nach Stalingrad aufrechterhalten.
Im August 1942 war der Vormarsch der Heeresgruppe Süd ins Stocken geraten. Schon kurz nach
dem Angriff auf Stalingrad am 25. dieses Monats war der Angriff steckengeblieben und in einen
blutigen Straßenkampf mit der Roten Armee umgeschlagen. Im September blieb der Vormarsch der
Deutschen und ihner Verbündeten an Wolga und Don sowie im Kaukasus gleichfalls stecken. Die
Armeen boten sich nun mit ihren langen Flanken für Gegenangriffe geradezu an.

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