Der 2. Weltkrieg  Quelle: DIGITALPUBLISHING CD-ROM:   Der 2. Weltkrieg


1943                                                              Zurück zur Auswahl  Zurück zur Startseite

14.01.1943

Casablanca-Konferenz fordert bedingungslose Kapitulation
Vom 14. bis 26. Januar 1943 trafen sich der britische Premierminister Winston Churchill und
US-Präsident Franklin Roosevelt in der marokkanischen Hafenstadt Casablanca, um die weitere
Strategie der Alliierten festzulegen. Wichtigstes Ergebnis der Konferenz war die Forderung nach der
“bedingungslosen Kapitulation” der Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan. Im
Sprachgebrauch der Alliierten wurde dieses Treffen daher als “the Unconditional Surrender Meeting”
bezeichnet.
Anders als im Ersten Weltkrieg wollten die Siegermächte die Unterlegenen endgültig zur
Anerkennung der eigenen Niederlage zwingen und das weitere Schicksal dieser Staaten selbst in die
Hand nehmen, ohne sich schon während des Krieges auf Friedensregelungen festzulegen. Neben
dieser politischen Entscheidung beschloss die Konferenz die Weiterführung des Krieges im
Mittelmeerraum. Außerdem sollte die deutsche U-Boot-Gefahr bekämpft und der Bombenkrieg
gegen Deutschland intensiviert werden, indem die Briten wie bisher in der Nacht angriffen, die
Amerikaner aber bei Tage Schlüsselziele der Rüstungsindustrie bombardieren sollten. Die
Konferenzteilnehmer beschlossen folgende Direktive, die der Einstellung des britischen
Bomberkommandanten Arthur Harris entsprach:
“Vordringliches Ziel (der Bomberstreitkräfte) ist die fortschreitende Zerstörung und Desorganisation
des deutschen militärischen, industriellen und wirtschaftlichen Systems sowie die Untergrabung der
Moral des deutschen Volkes bis zu einem Grade, da seine Fähigkeit zum bewaffneten Widerstand
entscheidend geschwächt ist.”
Als weitere Maßnahme beschlossen die Alliierten, die lokalen Partisanen- und
Widerstandsbewegungen in den deutsch besetzten Gebieten zu unterstützen.
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27.01.1943

USA beginnen Tagesangriffe auf deutsche Städte
Die amerikanische Luftwaffe begann am 27. Januar 1943 von ihren Stützpunkten in Großbritannien
aus damit, Tagesangriffe auf deutsche Städte zu fliegen. Erstes Ziel war Wilhelmshaven. Am 30.
Januar 1943 folgte dann der erste Tagesangriff auf Berlin.
Da die Ostfront einen großen Teil der deutschen Luftwaffe band, hatte sich bereits seit 1942 eine
englische Luftüberlegenheit im Westen herausgebildet. Im März 1942 hatte die britische
Luftoffensive gegen Fabrikstädte und U-Boot-Basen in Deutschland begonnen.
Am 30. Juni 1943 setzte die sogenannte “Combined Bomber Offensive” ein. Dies bedeutete, dass die
amerikanischen Flugzeuge am Tage ausgesuchte Ziele präzise zu zerstören trachteten, während die
britische “Royal Air Force” in der Nacht Flächenbombardements über den Städten niedergehen ließ.
Diese Taktik ging auf einen Beschluss der Konferenz von Casablanca zurück: Um die Achsenmächte
zur bedingungslosen Kapitulation zu bringen, sollten die Luftangriffe intensiviert und vor allem
Tagesangriffe geflogen werden.
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02.02.1943

Deutsche Truppen kapitulieren vor Stalingrad
Die 6. Armee unter General Friedrich Paulus, die nur noch einen kleinen Teil Stalingrads halten
konnte, wurde von der Roten Arme in erbitterten Häuserkämpfen in zwei Teile gespalten. Die
entkräfteten deutschen Soldaten und ihre rumänischen Verbündeten waren nun praktisch von jeder
Versorgung abgeschnitten. Erschöpfung, Unterernährung und Mangel an Munition ließen ihren
Widerstand zusammenbrechen. Am 31. Januar legte der Hauptteil der 6. Armee unter
Generalfeldmarschall Paulus die Waffen nieder. Paulus selbst gehörte wenige Monate später zu den
Gründungsmitgliedern der Widerstandsgruppe “Freies Deutschland”. Am 2. Februar 1943
kapitulierten die letzten eingeschlossenen Gruppen. Von den rund 250.000 Soldaten im Kessel waren
34.000, meist Verwundete, ausgeflogen worden. 91.000 gerieten in Gefangenschaft, nur 6.000 von
diesen überlebten. Stalin gab am 7. November bekannt, dass 146.300 Gefallene gefunden und
verbrannt worden waren.
Im Reich begann nun die Mobilisierung der letzten Reserven. Hitler reagierte auf die Niederlage und
ordnete wutentbrannt die Zerstörung der industriellen Infrastruktur des Landes auf dem Rückzug an.
Am 18. Februar forderte Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in der “Sportpalastrede den
“totalen Krieg”.
Die Kapitulation der deutschen Armee vor Stalingrad war die bisher größte militärische Niederlage
der Wehrmacht und leitete die Wende auf dem europäischen Kriegsschauplatz ein. Der sowjetische
Vormarsch begann (s. Karte). Am 16. Februar marschierte die Rote Armee von zwei Seiten in die
seit August 1941 besetzte Stadt Charkow ein. Der SS gelang zwar einen Monat später wieder die
Rückeroberung der wirtschaftlich bedeutsamen Stadt, im August mussten die Deutschen Charkow
jedoch endgültig räumen.
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18.02.1943

Geschwister Scholl werden verhaftet
Die beiden Geschwister Hans und Sophie Scholl wurden am 18. Februar 1943 beim Verteilen von
Flugblättern in der Universität München verhaftet. Sie waren Teil des Kerns der Münchner
Widerstandsorganisation “Weiße Rose”, die hauptsächlich aus Studenten, Künstlern und Geistlichen
bestand. Ein Hausmeister hatte die beiden Geschwister auf dem Universitätsgelände beobachtet und
der Gestapo gemeldet. In ihren Schriften prangerten sie das Hitler-Regime an und riefen zum
Widerstand gegen den Staat auf. Am 22. Februar wurden Hans und Sophie Scholl sowie ihr Freund
Christoph Probst vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt
und noch am gleichen Tage hingerichtet. Am 19. April 1943 wurden 14 weitere Mitglieder der
Weißen Rose angeklagt. In dem Prozess wurden der Psychologieprofessor Kurt Huber sowie die
beiden Studenten Wilhelm Graf und Alexander Schmorell zum Tode verurteilt und anschließend
hingerichtet.
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18.02.1943

Goebbels ruft zum totalen Krieg auf
Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels versuchte, gegen die verzweifelte Stimmung in der
deutschen Bevölkerung nach der Niederlage in Stalingrad und den immer massiver werdenden
Bombenangriffen auf die deutschen Städte einen Kontrapunkt zu setzen. Ihm schwebte schon lange
vor, der Welt die bedingungslose Bereitschaft des deutschen Volkes zum totalen Kriegseinsatz zu
demonstrieren. Am 18. Februar 1943 hielt er bei einer Kundgebung in Berlin eine Rede, die als
Beispiel für Massendemagogie in die Geschichte einging. Goebbels stimmte die hysterische Menge
auf noch härtere Anstrengungen ein, die in der Frage “Wollt ihr den totalen Krieg?” gipfelte. Die
Zuhörer antworteten mit tausendfachem “Ja”. Sie dienten den Nazis als Legitimation für das weitere
Vorgehen, das zur Selbstvernichtung Deutschlands führte, da auch die größten militärischen
Anstrengungen die nun in Schwung gekommene Gegenoffensive der Alliierten nicht mehr stoppen
konnten.
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19.04.1943

Aufstand im Warschauer Ghetto
Im April 1943 kam es im Warschauer Ghetto zu einem bewaffneten Aufstand. Als am 19. April
Wehrmachtsbataillone versuchten, die letzten etwa 65.000 von ehemals 500.000 Bewohnern des
Ghettos für den Transport ins Konzentrationslager Treblinka zusammenzutreiben, leisteten die
Juden, die sich bereits seit Wochen zu organisieren begonnen hatten, heftigen Widerstand. Die
Deutschen zogen sich zunächst zurück, kehrten jedoch wenig später wieder und nahmen das Ghetto
unter Feuer. Unter Anwendung brutalster Gewalt wurde der erbitterte Widerstand nach wenigen
Wochen gebrochen, das Ghetto gänzlich niedergebrannt und gesprengt, alle Bewohner ermordet. Am
16. Mai meldete der zuständige Kommandant Jürgen Stroop: “Das ehemalige jüdische Wohnviertel
Warschaus besteht nicht mehr. Mit der Sprengung der Warschauer Synagoge wurde die Großaktion
um 20.15 Uhr beendet! ... Gesamtzahl der erfassten und nachweislich vernichteten Juden beträgt
insgesamt 56.065.” Er wurde für seine “Leistungen” mit dem “Eisernen Kreuz Erster Klasse”
ausgezeichnet. Der Aufstand, der von Anfang an keine wirkliche Aussicht auf Erfolg hatte, zeigte,
dass viele Juden nicht mehr bereit waren, sich länger wehrlos in den sicheren Tod schicken zu lassen.
Seit November 1940 waren die Bewohner des Warschauer Ghettos auf engstem Raum von etwa vier
Quadratkilometern zusammengepfercht. Wer ihnen half oder sie außerhalb des Ghettos beherbergte,
wurde mit dem Tode bestraft. Von Juli 1942 bis August waren innerhalb weniger Wochen 300.000
Menschen in das Todeslager Treblinka abtransportiert worden. Zu den – laut Nazi-Jargon –
“Evakuierten” gehörten auch 200 Kinder eines Waisenhauses, mit denen ihr Betreuer, Dr. Janusz
Korczak, freiwillig in den Tod ging, obwohl ihm die Möglichkeit zur Flucht geboten wurde. Aus
Protest und Verzweiflung über die Brutalität, mit der diese Aktionen ohne Rücksicht auf Alter oder
Geschlecht der Ghettobewohner durchgeführt wurden, beging der Vorsitzende des Judenrates, Adam
Czerniakow, am 23. Juli 1942 Selbstmord.
Wenige Wochen nach dem Aufstand befahl der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, die Auflösung
aller polnischen Ghettos.
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13.05.1943

Das deutsche Afrikakorps kapituliert
Am 13. Mai 1943 kapitulieren die letzten Truppen des deutschen “Afrikakorps”.
Die deutsch-italienischen Truppen hatten nach der alliierten Landung in Tunesien und der Niederlage
bei El-Alamein bis Anfang Februar 1943 ganz Libyen aufgeben müssen und sich nach Tunesien
zurückgezogen. Dort konnte sich die “Heeresgruppe Afrika” noch mehrere Wochen gegen die
anstürmenden Amerikaner und Briten verteidigen. Letztendlich gelangte aber immer weniger
Nachschub über die bedrohten Seewege und über eine Luftbrücke zu den eingeschlossenen
Achsentruppen. Der “Wüstenfuchs” Erwin Rommel, seit Februar 1943 Oberbefehlshaber auch der
italienischen Truppen, wurde nach den Niederlagen am 9. März von Generaloberst Hans-Jürgen von
Arnim abgelöst, der jedoch die Niederlage der “Achsenmächte” in Afrika nicht mehr abwenden
konnte.
In einer großangelegten Offensive durchbrachen Briten und Amerikaner die deutschen Stellungen in
Tunesien und spalteten die “Heeresgruppe Afrika” am 7. Mai in zwei Teile. Nach der Kapitulation
bei Tunis gerieten 252.000 deutsche und italienische Soldaten in Kriegsgefangenschaft, insgesamt
waren mehr als 100.000 Soldaten während des Afrikafeldzugs gefallen. Die Kämpfe auf
afrikanischem Boden waren beendet.
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30.06.1943

Amerikaner eröffnen Offensive im Pazifik
Im Südpazifik starteten die unter amerikanischer Führung stehenden Alliierten am 30. Juni 1943 eine
Großoffensive gegen die japanischen Streitkräfte. Zunächst landeten amerikanische
Marineinfanteristen mit sechs Transportern auf der Salomonen-Inselgruppe Neugeorgia. Trotz der
Unterstützung durch acht Zerstörer auf See kamen die US-Truppen nur langsam voran. Den zähen
Widerstand der japanischen Verteidiger konnten sie erst nach tagelangen, verlustreichen Kämpfen
brechen.
Die Landung auf Neugeorgia bedeutete den Beginn des sogenannten “Inselspringens”. Zweites Ziel
war eine weitere Salomonen-Inselgruppe. Nur wenige Tage später ließ General MacArthur die
Operation “Cartwheel” anlaufen, eine Reihe amphibischer Unternehmen, durch die Rabaul
zurückerobert werden sollte. Zum Schauplatz der ersten dieser Landeoperationen hatte er die Insel
Rendova bestimmt.
Am 6. Juli 1943 begannen amerikanische Flugzeuge mit dem Bombardement der japanischen
Flugplätze auf Bougainville.
Amerikanische Truppen landeten schließlich am 4. September 1943 im Ostteil Neuguineas. Damit
begannen monatelange erbitterte Kämpfe mit den dort stationierten 50.000 japanischen Soldaten.
Der japanische Generalstab sah sich am 30. September 1943 gezwungen, die Hauptverteidigungslinie
auf die Marianen und die Westkarolinen zurückzuverlegen.
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05.07.1943

Die letzte Offensive an der Ostfront beginnt
Bei Kursk begann nach langem Zögern am 5. Juli 1943 die Operation “Zitadelle” (siehe Karte). Mit
der großangelegten Offensive wollte die deutsche Wehrmacht wieder die Initiative übernehmen und
die sowjetischen Kräfte im Frontbogen von Kursk einschließen. Das deutsche Ostheer hatte für die
Operation alle Reserven mobilisiert. Die beiden Heeresgruppen von Kluge und Manstein sollten die
Zangenbewegungen durchführen und waren extra für das Unternehmen mit neuen Panzern des Typs
“Panther” und “Tiger” ausgerüstet worden.
Durch die Verzögerungen hatte die Rote Armee jedoch genügend Zeit, sich auf die deutsche
Offensive vorzubereiten. Die Verteidiger des Frontbogens von Kursk, Marschall Rokossowskij und
Marschall Watutin, zogen über 1,3 Millionen Soldaten zur Verteidigung zusammen.
In den Morgenstunden des 5. Juli begann die größte Materialschlacht des Zweiten Weltkrieges. Auf
beiden Seiten standen sich insgesamt etwa 6.000 Panzer und über 4.500 Flugzeuge gegenüber.
Schon kurz nach Beginn der deutschen Offensive zeichnete sich das Scheitern der Operation ab, da
die deutschen Panzer schon nach wenigen Kilometern in den tief gestaffelten Stellungen der
Verteidiger unter enormen Verlusten gestoppt wurden. Insgesamt konnte die Wehrmacht im Norden
nur 10, im Süden 18 Kilometer vordringen. Am 12. Juli wurde das Scheitern der Offensive
offensichtlich (s. Karte), zumal die Luftwaffe dringend zusätzlich benötigte Flugzeuge nach Italien
verlegen musste, wo die Alliierten auf Sizilien gelandet waren.
Am 13. Juli beendete Hitler die Operation “Zitadelle” endgültig, als die Sowjets eine Gegenoffensive
starteten und Einbrüche bei der Heeresgruppe Mitte abgeriegelt werden mussten. Die großangelegte
sowjetische Gegenoffensive gewann schnell an Raum. Zum ersten Mal wurde das deutsche Heer
auch in einem Sommerfeldzug in der Sowjetunion besiegt. Die schweren Verluste der Wehrmacht in
der Schlacht konnten im Verlaufe des Krieges nicht mehr aufgefüllt werden, und die deutschen
Truppen hatten ihre Offensivkraft im Osten endgültig verloren.
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10.07.1943

Alliierte landen auf Sizilien
Am 10. Juli 1943 landeten die Alliierten mit Feldmarschall Bernard Montgomery auf britischer und
General George Patton auf amerikanischer Seite auf Sizilien und konnten den Widerstand der
kriegsmüden Italiener schnell brechen. In dieser Situation ließ König Victor Emanuel III. Mussolini
verhaften und ernannte den Marschall Pietro Badoglio zum neuen Ministerpräsidenten, das
faschistische System war ohne Gegenwehr zusammengebrochen. Badoglio versicherte Deutschland
zwar, Italien werde weiterkämpfen, nahm aber Friedensverhandlungen mit den Alliierten auf.
Am 3. September wurde ein Waffenstillstand geschlossen, der vorerst noch geheimgehalten wurde.
Am selben Tag landeten britische Einheiten auf dem italienischen Festland. Mit Bekanntwerden des
Waffenstillstands am 8. September leitete die Wehrmacht den “Fall Achse” ein. Rom wurde durch
deutsche Truppen besetzt, die italienische Armee entwaffnet und gefangengenommen. Die Regierung
Badoglio konnte zu den Alliierten fliehen.
Am nächsten Tag landeten die Amerikaner bei Salerno, und die deutschen Verteidiger mussten sich
auf eine Linie nördlich von Neapel zurückziehen. Zwar gelang es, Mussolini aus seinem
geheimgehaltenen Gewahrsam zu befreien und unter seiner Führung in Salò am Gardasee eine
Marionettenregierung für das nördliche Italien zu installieren. Dennoch war Hitlers wichtigster
europäischer Partner aus dem Krieg ausgeschieden. Die deutschen Truppen mussten jetzt die Last
des Krieges im Süden Europas alleine tragen. Zudem erklärte die Badoglio-Regierung am 13.
Oktober 1943 Deutschland den Krieg und wurde von den Alliierten als “Mitkriegführender”
anerkannt.
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25.07.1943

Mussolini tritt zurück
Am 25. Juli 1943 trat der italienische Diktator Benito Mussolini zurück, nachdem am 10. Juli die
Amerikaner auf Sizilien gelandet waren und den italienischen Widerstand schnell gebrochen hatten.
Italien war kriegsmüde, hatte seine Kolonien verloren, und der Feind trat zum Angriff auf das
Mutterland an. In dieser Situation ließ König Victor Emanuel III. Mussolini verhaften und in einem
Gefängnis auf dem Gran Sasso festhalten, wo er von deutschen Fallschirmjägern auf Befehl Hitlers
am 12. Oktober befreit wurde. König Emanuel III. ernannte Marschall Pietro Badoglio zum neuen
Ministerpräsidenten. Das faschistische System Italiens war zusammengebrochen. Badoglio
versicherte den Deutschen zwar, Italien werde an deutscher Seite weiterkämpfen, nahm in
Wirklichkeit aber Friedensverhandlungen mit den Alliierten auf.
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08.10.1943

Franco ruft "Blaue Division" zurück
Am 8. Oktober 1943 begann der Rückzug der spanischen “blauen Division” von der Ostfront. Die
50.000 spanischen Kriegsfreiwilligen, die der spanische Diktator Francisco Franco Hitler 1941 aus
Dank für dessen Unterstützung im Spanischen Bürgerkrieg zur Verfügung gestellt hatte, waren nach
ihrer Ankunft an der Ostfront als Teil der Heeresgruppe Nord eingesetzt worden.
Als die deutsche Niederlage im Osten deutlich wurde, beschloss Franco, seine Truppen abzuziehen.
Bis auf eine Division verließ die Blaue Division an diesem Tag die Front. Schon seit längerem wurde
der Diktator von den Westalliierten kritisiert, da Spanien trotz der Neutralitätserklärung von 1939
nach wie vor die Deutschen materiell unterstützte. Erst am 3. Mai 1944, nachdem die Alliierten die
Erdöllieferungen an Spanien einstellten, unterzeichneten die Spanier ein Abkommen mit den USA
und Großbritannien. Darin erklärte sich die Regierung in Madrid unter anderem zur Ausweisung aller
deutschen und italienischen Agenten, zur Schließung des deutschen Konsulats in Tanger, zur
Reduzierung der kriegsrelevanten Wolframlieferungen an Deutschland und zum Rückzug der letzten
spanischen Truppen von der Ostfront bereit.
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13.10.1943

Badoglio erklärt Deutschland den Krieg
Die neue italienische Regierung unter Pietro Badoglio erklärte Deutschland am 13. Oktober 1943
den Krieg und wurde von den Alliierten nach Waffenstillstandsverhandlungen als
“Mitkriegsführender” anerkannt. Die Kriegserklärung war die Konsequenz aus den Übergriffen der
Wehrmacht auf die italienische Armee, nachdem diese vor den Alliierten kapituliert hatte. In dem
Text der Kriegserklärung hieß es: “Angesichts der wiederholten und sich steigernden feindseligen
Akte, die von den bewaffneten Streitkräften Deutschlands gegen die Italiener begangen wurden,
betrachtet sich Italien vom 13. Oktober 4 Uhr nachmittags an als im Kriegszustand mit dem
Deutschen Reich befindlich.”
Mit Bekanntgabe der Kriegserklärung seines Landes an das Deutsche Reich verzichtete der
italienische König Viktor Emanuel III. auf die Titel “König von Albanien” und “Kaiser von
Äthiopien”. Der deutsche Generalfeldmarschall Kesselring konnte südlich von Neapel noch eine neue
Front quer über die Halbinsel bilden, die jedoch von den alliierten Truppen bis in den Raum Monte
Cassino zurückgedrängt wurde.
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01.11.1943

Amerikaner beginnen "Island-Hopping"
Am 1. November 1943 landeten 14.000 amerikanische Marine-Infanteristen in der
Kaiserin-Augusta-Bay an der Westküste der Salomonen-Insel Bougainville. Unterstützung von See
erhielten die Landetruppen von den drei neuen Flugzeugträgern “Essex”, “Bunker Hill” und
“Independence”. Am Tag darauf verwickelten japanische Schiffe die Amerikaner in schwere
Gefechte. Die US-Flotte verlor dabei drei Kreuzer und zwei Zerstörer. Die erbitterten Kämpfe auf
Bougainville zogen sich in die Länge. Das tropische Klima stellte erhöhte Anforderungen an die
Soldaten. Beide Seiten sahen sich wiederholt gezwungen, ihre Truppen auszuwechseln, um die
Kampfstärke aufrecht zu erhalten.
Am 5. November 1943 vereinigten sich die beiden Flotten der japanischen Seestreitkräfte im Pazifik,
die bisher getrennt von Rabaul und Truk aus vorgegangen waren. Mit dieser Maßnahme wollte der
japanische Generalstab die Verteidigung von Bougainville stärken.
Bereits Ende Juni 1943 war die Großoffensive der alliierten Streitkräfte im Pazifik angelaufen. Dabei
änderten die USA die Taktik ihres Vorgehens. Die Flotteneinheiten umgingen die stark befestigten
japanischen Stützpunkte und schlugen sich von Insel zu Insel langsam in Richtung auf das japanische
Kernland vor. Mit dieser neuen Taktik des Inselspringens gelangen den alliierten Verbänden im
Verlaufe der folgenden Monate beträchtliche Raumgewinne.
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01.11.1943

Großostasienkonferenz tagt in Tokio
Vom 1. November bis zum 3. November 1943 hielt die japanische Regierung in Tokio die
sogenannte Großostasienkonferenz ab. Ministerpräsident Hideki Tojo und Außenminister Mamoru
Shigemitsu hatten Vertreter aus Mandschuko, Thailand, Burma, den Philippinen, dem “freien” Indien
und Nanking-China eingeladen. Im Verlauf der Konferenz unterbreiteten die Japaner ihren Plan zur
Schaffung einer “Großasiatischen Wohlstandssphäre”. Die Militärmacht, die in die Fußstapfen der
westlichen Kolonialmächte getreten war, gab sich in diesem Papier als Vorkämpfer gegen den
europäischen Kolonialismus und ermutigte die Unabhängigkeitsbestrebungen in den verschiedenen
Ländern Südostasiens.
Der neue japanische Außenminister versuchte die asiatischen Verbündeten angesichts des stetigen
Machtverlustes Japans durch Zugeständnisse wieder fester an sein Land zu binden.
Diese Politik scheiterte aber letztlich an der harten und ausbeuterischen japanischen Politik vor Ort.
Die nationalen Befreiungsbewegungen wandten sich deshalb weniger gegen die europäischen
Kolonialmächte, sondern immer mehr gegen die japanische Herrschaft.
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22.11.1943

Kairo-Konferenz setzt Japan unter Druck
Auf der Kairo-Konferenz vom 22. bis zum 26. November 1943 besprachen US-Präsident Franklin D.
Roosevelt, der britische Premierminister Winston Churchill und der Führer der nationalchinesischen
Regierung Chiang Kai-shek die gemeinsamen weiteren Operationen gegen Japan. In einem
Abschlußkommuniqué wurden die Ziele der Verbündeten festgehalten. Japan sollte alle seit 1914
bzw. 1894 okkupierten Gebiete verlieren. Formosa, die Mandschurei und die Pescadores-Inseln (in
der Fukienstraße) sollten China, wie schon im November 1941 von den USA gefordert,
zurückgegeben werden, Korea sollte seine Unabhängigkeit zurückerhalten. Um diese Ziele zu
erreichen, beschlossen die Teilnehmer der Konferenz, gemeinsam den Krieg gegen Japan mit allen
Mitteln weiterzuführen, bis es zur bedingungslosen Kapitulation gezwungen sei.
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28.11.1943

Teheran-Konferenz legt Grundstein zur Teilung Deutschlands
Die Teheran-Konferenz vom 28. November bis 1. Dezember 1943 führte zu Erklärungen über die
Zusammenarbeit in und nach dem Kriege sowie zu Aussprachen über die Landungsunternehmen im
Westen und die gemeinsame militärische Zusammenarbeit gegen Japan und Hitler-Deutschland. Es
war das erste Zusammentreffen der Regierungschefs der beiden Westallierten, Franklin D. Roosevelt
und Winston Churchill, mit dem sowjetischen Staatschef Josef Stalin.
Roosevelt und Churchill informierten Stalin über die geplante Landung der Alliierten in
Südfrankreich. Für den sowjetischen Diktator bedeutete dies die Erfüllung seiner bereits im Sommer
1941 erhobenen Forderung nach der Errichtung einer zweiten Front auf dem europäischen Festland.
In London wurde als Folge der Konferenz die “Europäische Beratende Kommission” aus den
Vertretern der drei Großmächte eingerichtet, die am 12. September 1944 – einem britischen und
einem sowjetischen Vorschlag vom 15. und 28. Januar entsprechend – ein erstes “Zonenprotokoll”
unterzeichnete. Dieses legte die spätere Zonengrenze zwischen Ost und West in Deutschland fest.
Ein weiteres Ergebnis des Treffens in Teheran war die vorläufigeEinigung auf die Curzon-Linie als
zukünftige polnische Ostgrenze. Dafür sollte Polen Gebietsentschädigungen auf Kosten
Deutschlands bis zur Oder erhalten.
 

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