Der 2. Weltkrieg Quelle: DIGITALPUBLISHING CD-ROM:   Der 2. Weltkrieg


1945                                                             Zurück zur Auswahl  Zurück zur Startseite

03.01.1945

Britische Armee rückt in Burma vor
Eine britische Brigade begann am 2. Februar 1945 mit der Besetzung von Akyab, des an der
Westküste gelegenen drittgrößten Hafens von Burma. Dies war der Beginn der Rückeroberung des
Landes von den Japanern. Die 14. britische Armee hatte im Verlaufe ihrer bereits Ende des Jahres
1944 aufgenommenen Offensive am 3. Januar 1945 den Endpunkt der Bahnlinie von Mandaley nach
Westen erobert. Chinesische Einheiten hatten am gleichen Tag Wanting besetzt und damit die
Kontrolle über den chinesischen Teil der Burmastraße gewonnen.
Am 21. Januar landeten Truppen des 15. Indischen Korps auf Ramree-Island in Burma. Nach
Öffnung der Assamstraße von Indien nach Burma am 23. Januar erreichte fünf Tage später der erste
alliierte Transport auf diesem Wege die chinesische Grenze. Nach weiteren Erfolgen der britischen
Truppen nahm die burmesische Nationalarmee geheime Kontakte mit den Alliierten auf und trat am
28. März an der Seite der Briten in den Kampf gegen die japanischen Besatzer ein.
Britische Truppen landeten am 2. Mai von Luft und See aus bei Rangun und besetzten die Stadt im
Laufe des folgenden Tages. Die Rückeroberung des gesamten Landes war jedoch langwierig und
konnte erst im Juli 1945 abgeschlossen werden.
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04.01.1945

Kamikaze-Angriff auf amerikanische Schiffe
Am 4. Januar 1945 begannen japanische Kamikaze-Piloten, eine Serie schwerer Angriffe gegen die
amerikanische Flotte zu fliegen. In den ersten vier Tagen der Aktion gelang es ihnen einen
Geleitträger zu versenken und mehrere Kreuzer, Transporter und Zerstörer sowie einen Geleitträger
zu beschädigen. Im Gegenzug nahmen am 5. Januar amerikanische Bomber die Basen der
Kamikaze-Maschinen unter Beschuss. Bei 25 eigenen Verlusten konnte die US-Luftwaffe dabei 80
japanische Flugzeuge zerstören.
Die alliierten Streitkräfte nahmen am 9. Januar ihre Großoffensive wieder auf. An diesem Tag
landeten 100.000 Mann an der Bucht von Lingayen auf Luzon, der Hauptinsel der Philippinen. Die
sofort gestarteten Kamikaze-Flieger konnten zwar einige der rund 1.000 hierzu verwendeten Schiffe
zerstören, ihre Angriffe hörten jedoch bald auf, weil es den Japanern an den nötigen Maschinen
fehlte.
Die alliierten Landetruppen konnten den japanischen Widerstand relativ leicht brechen und kamen
auf dem Weg zur Hauptstadt Manila rasch voran. General Douglas MacArthur beorderte am 15.
Februar 1945 einige Einheiten auf die Halbinsel Bataan, um die Öffnung der Bucht von Manila zu
beschleunigen. Die Felseninsel Corregidor wurde durch den vereinten Einsatz von Fallschirmjägern
und amphibischen Streitkräften bis zum 26. Februar erobert. Nur 20 der ehemals 4.000 Mann starken
japanischen Garnison hatten die Kämpfe überlebt. Mittlerweile hatten die japanischen Streitkräfte
auch auf der Bonin-Insel Iwo Jima eine vernichtende Niederlage erlitten.
Unaufhaltsam näherten sich die US-Einheiten dem japanischen Festland. Die Landung auf Okinawa
konnte auch der verstärkte Einsatz von Kamikaze-Fliegern nicht mehr verhindern.
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27.01.1945

KZ Auschwitz wird von Sowjets befreit
Kurz nach Mittag am 27. Januar 1945 erreichten Einheiten der 1. Ukrainischen Front auf ihrem
Vormarsch nach Westen das Gelände des Konzentrationslagers Auschwitz. Den Soldaten bot sich
bei ihrer Ankunft ein Bild des Grauens. Die Leichen von etwa 650 der zuletzt umgekommenen
Lagerinsassen lagen unbestattet auf dem gefrorenen Boden, 7.600 Menschen, die meisten bis zum
Skelett abgemagert und dem Hungertod nahe, wurden lebend geborgen.
Die Versuche der Nationalsozialisten, die Spuren ihres barbarischen Treibens zu vernichten, waren
nur unzureichend durchgeführt worden. Fassungslos standen die sowjetischen Soldaten vor den
Überresten der gesprengten Gaskammern, Krematorien und den langen Massengräbern, in denen nur
ein Teil der Leichen der etwa drei Millionen Menschen lagen, die seit Herbst 1941 hier auf
bestialische Weise umgebracht worden waren. Viele Leichen waren in den Krematorien verbrannt,
ihre Asche fortgeschüttet worden.
Schon im November hatte der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, die Räumung des Lagers
angeordnet. Am 18. und 19. Januar waren schließlich 98.000 der letzten Häftlingen in langen
Kolonnen von bis zu 2.500 Personen aus dem Lager fortgeschafft worden. Einigen von ihnen stand
ein hunderte Kilometer langer Fußmarsch bevor, Tausende von ihnen wurden, beim ersten Anzeichen
von Schwäche oder Erschöpfung von den sie begleitenden SS-Einheiten erschossen. Am 25. Januar
wurden zum letzten Mal Juden in Auschwitz erschossen; insgesamt 350 Männer und Frauen die zu
schwach für den Marsch waren. Anschließend verließen die letzten SS-Trupps das Lager, nachdem
sie zuvor die fünfte und letzte Gaskammer des KZs gesprengt hatten. Zurück ließen sie über 8.000
Häftlinge, von denen über 600 noch vor der Ankunft der Sowjets zwei Tage später an Entkräftung,
Kälte oder Unterernährung starben.
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04.02.1945

Jalta-Konferenz beschließt Besatzungszonen
Zwischen dem 4. und 11. Februar 1945 konferierten Stalin, Roosevelt und Churchill in Jalta auf der
Krim. Ziel der “Jalta-Konferenz” war eine Ergänzung der 1943 auf der “Teheran-Konferenz”
gefassten Beschlüsse. So sollten alle militärischen Operationen in Zukunft gemeinsam koordiniert
werden. Weiterhin wurde die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen (Bestätigung des 1. und
2. “Zonenprotokolls” der “Europäischen Beratenden Kommission”) beschlossen. Als weitere Punkte
zur Besetzung Deutschlands und zum Krieg gegen Japan wurden vereinbart: Reparationszahlungen
an die Siegermächte; Gebietsabtretungen; Bildung eines “Alliierten Kontrollrates”; totale
Entwaffnung der Wehrmacht; Bildung einer provisorischen polnischen Regierung durch einen
Zusammenschluss der Exilregierung mit dem in der Sowjetunion ins Leben gerufenen
“Lublin-Komitee”; Anerkennung der Curzon-Linie mit geringen Abweichungen zugunsten Polens,
das im Westen durch deutsche Gebiete entschädigt werden sollte; Zusammentritt der Vereinten
Nationen in San Francisco zur Festlegung ihrer Gründungscharta, wobei der Sowjetunion drei
Vertreter zugestanden wurden; der Eintritt der Sowjetunion in den Krieg gegen Japan drei Monate
nach dem Ende des Krieges in Europa.
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13.02.1945

Alliierter Luftangriff auf Dresden
Ein schwerer britischer Luftangriff in der Nacht vom 13./14. Februar 1945 zerstörte Dresden nahezu
vollständig. Fast 800 “Lancaster”-Bomber der britischen “Royal Air Force” warfen auf Befehl des
Chefs der strategischen Bomber, Arthur Harris, etwa 2.700 t Bomben in zwei Angriffswellen auf
Dresden ab. Die Stadt besaß keine Luftabwehr, nur einige Holzattrappen von Flakgeschützen sollten
einen Schutz vortäuschen. Dresden besaß auch keine nennenswerte Industrie, war nicht
unmittelbares Kampfgebiet oder wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die einzige militärische Anlage,
der Flugplatz Klotzsche mit Kasernen und Lagern, wurde nicht zerstört. Das historische “Elbflorenz”
wurde dagegen von den Bomben dem Erdboden gleichgemacht. Die britischen Bomber warfen erst
große Mengen Sprengbomben, um Fenster und Dächer der Häuser zu zerstören, dann Brandbomben
ab, die so ihre größte Wirkung entfalten konnten. Diese Technik des Bombardements war äußerst
wirksam, etwa 20 Km² der Stadtfläche Dresdens wurden zerstört. Nur wenige Stunden nach dem
britischen Angriff luden mehr als 500 amerikanische Bomber knapp 800 t Bomben über der Stadt ab.
Auch am nächsten Tag wurde die bereits völlig zerstörte sächsische Metropole von US-Bombern
erneut angegriffen.
Die Zahl der bei den Luftangriffen Umgekommenen ist bis heute unklar. Schätzungen schwanken
zwischen 25.000 und 245.000 Toten und sind deshalb so schwierig, weil sich in der 650.000
Einwohner zählenden Stadt etwa 500.000 Flüchtlinge aus Schlesien angesammelt hatten, die
nirgendwo registriert waren. Der Luftangriff auf Dresden war der schwerste und folgenreichste des
Krieges auf eine deutsche Stadt.
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19.02.1945

Amerikaner landen auf Iwo Jima
Am 19. Februar 1945 landete das amerikanische V. Amphibische Korps unter dem Befehl von
General Harry Schmidt auf der japanischen Insel Iwo Jima.
Das zu den Bonin-Inseln gehörende Atoll Iwo Jima hatte aufgrund seiner Nähe zu den japanischen
Hauptinseln (etwa 1.100 Km) eine hohe strategische Bedeutung. Die Japaner hatten hier drei
Flugplätze eingerichtet, von denen aus sie mit Jägern die von deMarianen-Inseln und den Philippinen
kommenden US-Bomber abfangen konnten.
Zur Vorbereitung der Landung wurde die Insel drei Tage lang fast ununterbrochen von
amerikanischer Schiffsartillerie und der US-Luftwaffe bombardiert. Der Beschuss zwang die etwa
21.000 japanischen Verteidiger der Insel, sich von der Küste in das mit Bunkern ausgebaute
Felsmassiv um den Vulkan Surabachi zurückzuziehen.
Am 23. Februar gelang es den amerikanischen Truppen zwar bereits, den höchsten Punkt der Insel
zu erobern, die Kämpfe auf der Insel dauerten jedoch noch bis zum 16. März. Die Japaner
verteidigten die Insel fast bis zum letzten Mann. Von den etwa 21.000 auf Iwo Jima stationierten
japanischen Soldaten konnten die Amerikaner nur 216 Mann gefangennehmen, der Rest fiel. Die
Schlacht um Iwo Jima kostete die Amerikaner über 23.000 Soldatenleben.
Nach der Eroberung der Insel setzten die Amerikaner ihren Vormarsch im Pazifik in Richtung
Okinawa fort.
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25.02.1945

Schwerer Luftangriff auf Tokio
Die Einnahme der Flugplätze auf Iwo Jima erleichterte der US-Luftwaffe ihre Bombenangriffe auf
Japan erheblich, da sie als wichtige Stützpunkte für die japanische Jagdabwehr verloren waren.
Deshalb konnte die amerikanische 21. Luftflotte bereits am 25. Februar 1945 den bislang schwersten
Luftangriff auf Tokio fliegen, ohne schon über dem Pazifik von japanischen Jägern angegriffen zu
werden.
Über 170 B 29-Bomber luden mehr als 1.600 t Brandbomben über der japanischen Hauptstadt ab.
Durch die leichte Holzbauweise der japanischen Häuser war die Wirkung besonders vernichtend.
Über 267.000 Gebäude wurden zerstört, mehr als 84.000 Zivilisten kamen ums Leben, 40.000
wurden verletzt. Sechs Millionen Japaner wurden anschließend aus der zerstörten Hauptstadt
evakuiert.
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01.04.1945

Amerikaner landen auf Okinawa
Am 1. April 1945 starteten die Amerikaner im Pazifik ihr Unternehmen “Iceberg”. Von Iwo Jima
kommend, landete die 10. Armee unter General Simon Buckner auf der Riu-Kiu-lnsel Okinawa. Die
japanische Luftwaffe versuchte, mit etwa 400 Kamikaze-Fliegern den amerikanischen Flottenverband
zu zerstören, doch wurden sie zum größten Teil von der amerikanischen Luftabwehr abgeschossen,
die Verluste der US-Marine blieben gering.
Im Verlauf der Kämpfe wurde auch das mit 72.800 Tonnen größte Schlachtschiff des 2. Weltkrieges,
die japanische “Yamato” unter dem Kommando von Konteradmiral Ariga, und der größte Teil ihrer
Eskorte von den Amerikanern versenkt. Die US-Luftwaffe errichtete auf Okinawa Flugbasen, von
denen aus die Luftangriffe weiter intensiviert wurden.
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12.04.1945

US-Präsident Roosevelt stirbt
Am 12. April 1945 erlag der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt im Alter von 62 Jahren
den Folgen einer Gehirnblutung. In der Welt wurde der Tod des Präsidenten mit großer Trauer und
Betroffenheit aufgenommen. In derdeutschen Regierung kam Hoffnung auf einen amerikanischen
Umschwung von der “Anti-Hitler-Politik” zu einer “Anti-Stalin-Politik” auf, die aber nicht erfüllt
wurde. Noch am gleichen Tage wurde der demokratische Vizepräsident Harry S. Truman zum
Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt, der zwar eine härtere Politik der USA gegenüber der
UdSSR ankündigte, aber auf der amerikanischen Forderung nach einer bedingungslosen Kapitulation
Hitler-Deutschlands beharrte.
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16.04.1945

Endoffensive der Roten Armee zielt auf Berlin
Die Rote Armee begann am 16. April unter Führung von Marschall Schukow und Marschall Konjew
mit etwa zweieinhalb Millionen Soldaten an Oder und Neiße ihre Endoffensive gegen Berlin. Ihnen
standen etwa 100.000 schlecht ausgerüstete deutsche Soldaten gegenüber. In einer Zangenbewegung
durchbrachen die sowjetischen Verbände die deutschen Linien. Bereits am 21. April lag die Stadt in
Reichweite der sowjetischen Artillerie, vier Tage später war Berlin vollständig eingeschlossen.
Deutsche Entlastungsangriffe von Westen blieben erfolglos. In der Stadt entbrannte ein erbitterter
und verlustreicher Häuserkampf, während aus Osten die 1. Ukrainische Front und die 1.
Weißrussische Front unter den Generälen Iwan Konew und Georgi Schukow unaufhaltsam
vorrückten.
Zur gleichen Zeit verstärkten auch die Westalliierten ihren Vormarsch, nicht zuletzt um sich
strategische Vorteile bei der Errichtung der Nachkriegsordnung zu sichern. Am 18. April besetzten
US-Soldaten Magdeburg und Düsseldorf, in Pilsen und Budweis drängten sie auf
tschechoslowakischem Gebiet vor. Die sächsische Metropole Leipzig wurde einen Tag später von
den Amerikanern besetzt, während die Briten an diesem Tag die Elbe erreichten. Am 25. April kam
es bei Torgau zu dem historischen ersten Zusammentreffen amerikanischer und sowjetischer
Soldaten.
Am 22. April fiel der Berliner Außenbezirk Weißensee; Köpenik, Zehlendorf, Steglitz und
Schöneberg folgten während der nächsten Tage. Große Teile der beiden Armeen hatten inzwischen
mit der Umschließung der Stadt begonnen, die am 26. April abgeschlossen wurde. Seit dem 20. April
griffen die Sowjets auch Mecklenburg und Vorpommern an, während die US-Luftwaffe den letzten
Luftangriff auf die Hauptstadt flog, die seit Jahren phasenweise tagtäglich heftigem alliierten
Bombardement ausgesetzt gewesen war. Der Ring um die Stadt wurde nun immer enger. Der im
Führerbunker eingeschlossene Hitler befahl immer verbissener die Verteidigung des Stadtkerns um
den Reichstag. Als am 30. April Rotarmisten die sowjetische Flagge auf dem Reichstag hissten, nahm
sich Hitler im Bunker das Leben. Zwei Tage später kapitulierte Berlin.
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08.05.1945

Deutschland kapituliert bedingungslos
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht in Reims bedingungslos. Die maßgeblichen
politischen Entscheidungen wurden von nun an von den Siegermächten gefällt. Generaloberst Jodl,
Chef des Wehrmachtsführungsstabes im “Oberkommando der Wehrmacht”, unterzeichnete am 7.
Mai 1945 das Kapitulationsdokument im Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Reims, “handelnd
im Namen des Deutschen Oberkommandos”. Er war bevollmächtigt durch Großadmiral Dönitz, den
Hitler vor seinem Selbstmord am 30. April 1945 zu seinem Nachfolger im Amt des
Reichspräsidenten eingesetzt hatte. Die Kapitulation “aller Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in
der Luft, welche sich zu diesem Zeitpunkt unter deutscher Kontrolle befanden”, erfolgte gegenüber
dem Obersten Befehlshaber der alliierten Expeditionsstreitkräfte, General Eisenhower, und
gleichzeitig gegenüber dem Oberkommando der Sowjettruppen. Sie trat am 9. Mai 00.01 Uhr
deutscher Sommerzeit in Kraft. Die Kapitulation gegenüber den Sowjettruppen wurde im
sowjetrussischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst unterzeichnet.
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23.05.1945

Das Ende des Dritten Reiches
Am 23. Mai 1945 erklärte der Vorsitzende der “Alliierten Kontrollkommission” dem deutschen
Großadmiral Dönitz, die deutsche Regierung habe aufgehört zu existieren. Bisher sei als solche wohl
behandelt, aber nicht anerkannt worden. Die Regierungsgewalt in Deutschland sei von der “Alliierten
Kontrollkommission” übernommen worden. Anschließend wurden die Mitglieder der Regierung
Dönitz in Haft genommen.
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26.06.1945

Gründung der "United Nations Organisation"
In San Francisco traten am 26. Juni 1945 Delegierte aus 51 Staaten zur Gründungsversammlung der
“Vereinten Nationen” (UNO) zusammen. Grundlage der neuen Organisation waren die Beschlüsse
der “Dumbarton-Oaks-Konferenz” im August 1944, in der Vertreter Großbritanniens, der
Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und Chinas die Ersetzung des bisherigen Völkerbundes durch
die “Vereinten Nationen” (“United Nations Organisation”) beschlossen hatten.
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17.07.1945

Potsdamer Konferenz teilt Deutschland in Zonen auf
Vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 trafen sich im Schloss Cäcilienhof bei Potsdam Stalin, Truman
und Churchill, den am 29. Juli Attlee als Premierminister ablöste. Bei dieser Potsdamer Konferenz
wurde das weitere Vorgehen in Deutschland festgelegt. Die Staatsoberhäupter einigten sich auf die
Einrichtung eines “Alliierten Kontrollrats” in Berlin und die Regelung der Reparationsansprüche und
Demontagen. Königsberg und der Nordteil Ostpreußens wurden nach zähen Verhandlungen der
Sowjetunion, das übrige Ostdeutschland bis zur Oder-Neiße-Linie Polen zur Verwaltung bis zur
endgültigen Regelung durch eine Friedenskonferenz übergeben. Festgelegt wurde auch die
Vertreibung der deutschen Bevölkerung (“in geregelter und humaner Form”) aus Polen, der
Tschechoslowakei und Ungarn. Damit verzichteten die Westmächte auf jede Einwirkung auf die
schließlich bis 1946 rund 11,3 Millionen Menschen erfassende Vertreibung aus Osteuropa.
Im Rahmen der Gespräche forderten die USA, Großbritannien und die Sowjetunion Japan am 26.
Juli 1945 ultimativ auf, die Waffen niederzulegen. Die Japaner lehnten allerdings ab, da die
Siegermächte den Fortbestand der Monarchie nicht garantieren wollten. Der neue amerikanische
Präsident Harry S. Truman entschloss sich daraufhin, die Atombombe, die im Juli getestet worden
war, einzusetzen. Offiziell begründete er den Einsatz als Druckmittel, um die Japaner zum Einlenken
zu zwingen.
Im Verlauf der Potsdamer Konferenz zeichnete sich der Ost-West-Gegensatz immer deutlicher ab.
Diese Spannungen leiteten nach dem 2. Weltkrieg in den Zustand des kalten Krieges zwischen der
Sowjetunion und den Westmächten über.
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06.08.1945

Abwurf der ersten Atombombe
Am 6. August 1945 um 8.15 Uhr warf ein US-Bomber auf Befehl des amerikanischen Präsidenten
Harry Spencer Truman die Uran-Atombombe “Little-Boy” über der japanischen Stadt Hiroshima ab.
Eine auf der “Potsdamer Konferenz” ultimativ geforderte Kapitulation Japans war von der
japanischen Regierung kategorisch abgelehnt worden. Der thermonukleare Sprengsatz tötete mehr
als 110.000 Menschen sofort und zerstörte etwa 80 Prozent der Stadt. Die freigesetzte radioaktive
Strahlung ließ die betroffenen Menschen qualvoll zugrunde gehen und fordert bis in die heutige Zeit
noch Opfer. Die japanische Regierung war von der neuen Waffe völlig überrascht und über die
weitere Vorgehensweise ratlos. Die Oberkommandierenden erkannten jedoch noch nicht die
Hoffnungslosigkeit der militärischen Lage und weigerten sich deshalb, zu kapitulieren. Um Japan zur
Kapitulation zu zwingen, befahl Truman deshalb, eine zweite Atombombe am 9. August auf
Nagasaki abzuwerfen.
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08.08.1945

Sowjetunion erklärt Japan den Krieg
Nachdem die Sowjetunion bereits im April 1945 den Nichtangriffspakt gekündigt hatte, erklärte sie
Japan am 8. August 1945 den Krieg. Einen Tag später marschierten russische Truppen in die
Mandschurei ein und landeten an der Ostküste Koreas. Am nächsten Tag vereinigten sich die
sowjetischen Truppen mit der chinesischen 8. kommunistischen Volksbefreiungsarmee unter Mao
Tse-tung. Nach schweren und verlustreichen Kämpfen wurde die japanische Kwantung-Armee
eingekesselt, immer weiter zusammengedrängt und musste sich schließlich am 21. August ergeben.
Über 80.000 japanische Soldaten kamen bei den Kämpfen ums Leben, 600.000 gerieten in
sowjetische Kriegsgefangenschaft. Die sowjetischen Truppen hatten über 8.000 Todesopfer zu
beklagen.
Auch die Kurilen und die Halbinsel Sachalin wurden von sowjetischen Truppen besetzt.
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09.08.1945

Abwurf der zweiten Atombombe
Am 9. August 1945 warfen die Amerikaner die zweite Atombombe über Nagasaki ab. Diese
Plutoniumbombe forderte etwa 31.000 Tote und 60.000 Verletzte. Der größte Teil der Opfer waren
wie in Hiroshima Zivilisten. Die Zahl der Toten erhöhte sich in den folgenden Jahren erheblich, da
die verstrahlten Opfer erst nach einer längeren Zeitspanne hauptsächlich an Krebs starben. Bis in die
heutige Zeit werden in den beiden Städten missgebildete Kinder geboren. Nach dem Abwurf dieser
zweiten Atombombe war die japanische Regierung zur Kapitulation vor den Alliierten bereit. Sie
forderte aber weiterhin den Bestand der Monarchie und die Unantastbarkeit des Kaisers Hirohito.
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10.08.1945

Japan kapituliert
Am 10. August 1945 unterbreitete die japanische Regierung unter dem Eindruck der Katastrophen,
die die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki verursacht hatten, den Alliierten ein
Kapitulationsangebot. Voraussetzung für die Kapitulation der japanischen Streitkräfte war jedoch,
“dass die Bedingungen der Übergabe nicht die Vorrechte des Kaisers Hirohito als souveränen
Herrschers beeinträchtigen”.
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15.08.1945

Programm zur Errichtung des Staates Israel
Am 15. August 1945 veröffentlichte der “Zionistische Weltkongress” ein Programm zur Errichtung
eines Staates Israel. Das Programm, das Großbritannien als Mandatsmacht in Palästina vorgelegt
wurde, sah neben der Errichtung des neuen Staates die Einwanderung von einer Million Juden und
den Abzug der Briten als Mandatsmacht vor. Die Forderung nach dem neuen Staat war die Reaktion
der Juden in aller Welt auf die furchtbare Tragödie des Holocaust in Europa unter Hitler. Nach
Bekanntwerden dieser Pläne wuchsen die Spannungen im Nahen Osten. Während der neue
amerikanische Präsident Harry Truman Großbritannien aufforderte, mindestens 100.000 Juden nach
Palästina einwandern zu lassen, berief sich Saudi-Arabien auf eine Zusage Roosevelts, keine
Entscheidung über Palästina ohne eine Absprache mit Juden und Arabern zu treffen. Syrien,
Ägypten, Libanon und Irak warnten die USA vor außenpolitischen Konsequenzen, sollten sie sich für
die Gründung eines Staates Israel einsetzen. Auch die “Arabische Liga” sprach sich am 31. Oktober
scharf gegen die fortgesetzte jüdische Einwanderung aus.
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14.11.1945

Nürnberger Prozess beginnt
Von November 1945 bis Oktober 1946 fand vor einem Internationalen Militärtribunal der vier
Siegermächte in Nürnberg der Prozess gegen 24 hohe Repräsentanten der NSDAP statt. Die
Anklage warf ihnen u.a. Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Es wurden
insgesamt 12 Todesurteile verhängt, so gegen Hermann Göring, Hans Frank, Wilhelm Keitel,
Joachim von Ribbentrop und – in Abwesenheit – auch gegen den seit Mai verschollenen Martin
Bormann. Darüber hinaus wurden hohe Freiheitsstrafen verhängt; “Führerstellvertreter” Rudolf Heß
wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und starb erst im Alter von 93 Jahren am 17. August 1987 im
Spandauer Kriegsverbrechergefängnis. Drei Angeklagte wurden freigesprochen. Die Todesurteile
wurden am 16. Oktober in Nürnberg vollstreckt. Göring entzog sich der Exekution durch
Selbstmord. Das “NSDAP-Führerkorps”, die “SS” einschließlich ihrer Unterorganisationen
“Totenkopfverbände”, “Waffen-SS” und “SD” wurden ebenso wie die “Gestapo” zu
verbrecherischen Organisationen erklärt.
Der Nürnberger Prozess führte nur bedingt zu der von vielen erwarteten Abrechnung mit dem
nationalsozialistischen Terrorregime. Zahlreiche Parteigänger der NSDAP behielten hohe Positionen
in Unternehmen, Forschung und Verwaltung. Die “Entnazifizierung” von Politik und Gesellschaft
gelang nur in Ansätzen.

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